Krankenhausgesellschaft kritisiert Bertelsmann-Studie scharf

Das Wichtigste in Kürze
- Solche Vorschläge seien das exakte Gegenteil dessen, was die Kommission «Gleichwertige Lebensverhältnisse» für die ländlichen Räume gefordert habe.
«Wer vorschlägt, von ca. 1600 Akutkrankenhäusern 1000 platt zu machen und die verbleibenden 600 Kliniken zu Grosskliniken auszubauen, propagiert die Zerstörung von sozialer Infrastruktur in einem geradezu abenteuerlichen Ausmass», sagte DKG-Präsident Gerald Gass laut einer Mitteilung vom Montag.
Solche Vorschläge seien das exakte Gegenteil dessen, was die Kommission «Gleichwertige Lebensverhältnisse» für die ländlichen Räume gefordert habe. Die Krankenhausgesellschaft widerspricht der Einschätzung der Studie, wonach durch ein Zusammenziehen von Kliniken und eine Bündelung von Ärzten, Pflegepersonal und medizinischen Geräten eine qualitativ bessere Versorgung erreicht werden könnte. Diese Einschätzung sei «absolut unbelegt». Die Qualität der Versorgung in den Kliniken werde seit Jahren gemessen und mit wenigen Ausnahmen werde jedes Jahr allen beteiligten Kliniken ein hohes Niveau bestätigt.
Bei einem Grossteil der Versorgung in den Krankenhäusern handele es sich zudem um medizinische Grundversorgung, wie Geburten oder altersbedingte Krankheitsbilder der Inneren Medizin. «Das sind Behandlungen, die möglichst familien- und wohnortnah in erreichbaren Krankenhäusern auch in Zukunft erbracht werden müssen», forderte Gass.