Italienische Förster töten «gefährlichen» Bären in den Alpen

In den italienischen Alpen ist ein als gefährlich eingestuftes Raubtier abgeschossen worden. Mitarbeiter der Forstbehörden erlegten das zweieinhalb Jahre alte Tier am Dienstag in der Provinz Trient, wie die örtlichen Behörden am Mittwoch mitteilten. Er bewegte sich ihren Angaben nach mit «ausgeprägtem Vertrauen» in der Nähe von Städten. Am 28. Januar war er Wanderern mit einem Abstand von etwa 500 Metern gefolgt, woraufhin das Institut für Naturschutz und Umweltforschung (ISPRA) umgehend seinen Abschuss gefordert hatte.
Bärenpopulation unter Kontrolle
Regionalpräsident Maurizio Fugatti erteilte dazu die Genehmigung. Er hatte sich bereits im vergangenen Jahr für eine Begrenzung der Bärenpopulation ausgesprochen, nachdem ein Bär am 7. April einen Jogger auf einem Wanderweg in derselben Region getötet hatte. Die Tierschutzorganisation OIPA verurteilte nach dem Abschuss des Bären eine «blinde und tierfeindliche Politik» der Behörden von Trient.
Die norditalienische Provinz verfolgte mit dem Programm «Life Ursus» zwischen 1996 und 2004 das Ziel, Bären im Norden Italiens wieder heimisch werden zu lassen. 50 Bären sollten sich dort ansiedeln, mittlerweile sind es jedoch viel mehr. Insgesamt leben in Italien, vornehmlich in Trient und in den Abruzzen im Zentrum des Landes, 120 bis 200 Bären.