Hommage an Regisseurin Heidi Specogna am DOK.fest München im Mai

Das Wichtigste in Kürze
- «Die Hommage 2022 gilt einer Filmemacherin, die in besonderer Weise den globalen Süden in den Blick nimmt und sich in ihren Filmen den Menschenrechten verpflichtet fühlt», schreiben die Verantwortlichen von DOK.fest in einer Mitteilung von Donnerstag.
Im Rahmen der Hommage hat das Festival Filme von Specogna ins Programm genommen, wie «Carte Blance» (2011), über die Arbeit der Ermittler am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag; «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» (2006), über den ersten Soldaten der US-Armee, der im Irak-Krieg getötet wurde; «Das Schiff des Torjägers» (2011) über den Verdacht, dass auf einer Fähre eines ehemaligen Bundesligaspielers Kindersklaven transportiert wurden.
Zudem wird in München «Stand up my Beauty» (2021) zu sehen sein, Specognas neuester Film über eine junge Mutter und Sängerin der traditionellen äthiopischen Azmari-Musik. Diese Frau möchte sich als eigenständige Künstlerin verwirklichen, indem sie in ihrer Musik aus dem Leben einfacher Leute erzählt und damit den Frauen eine Stimme gibt. Die Filmemacherin hat ihre Protagonistin während sechs Jahren bei der Realisierung ihres Traums begleitet.
Heidi Specogna wurde für ihre Filme, mit denen sie sich erst Lateinamerika und dann Afrika gewidmet hat, vielfach ausgezeichnet. Vergangenen August ehrte sie die Deutsche Akademie der Künste mit dem renommierten Konrad-Wolf-Preis. Zuvor brachte ihr «Cahier Africain» den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm und den Deutschen Filmpreis Lola ein. Für «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» war sie mit dem Schweizer Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm als auch mit dem deutschen Grimme-Preis ausgezeichnet worden.
Specogna wurde 1959 in Biel geboren und lebt heute in Berlin. Sie hat die Journalistenschule in Zürich besucht und anschliessend für verschiedene deutschschweizerische Medien gearbeitet. Nach ihrem Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin ist sie seit 2003 Dozentin für Dokumentarfilm an der Filmakademie Ludwigsburg.