Robert Habeck: Müssen weiter mit höheren Energiepreisen rechnen

Das Wichtigste in Kürze
- Die Energiepreise in Deutschland werden auch in den nächsten Jahren hoch bleiben.
- Das sagt der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin.
- Die Regierung stellt für Unternehmen aber verschiedene Hilfsprogramme in Aussicht.
Die Verbraucher in Deutschland müssen sich auf dauerhaft hohe Energiepreise einstellen. «Wir werden weiter mit höheren Preisen rechnen müssen», sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. Das, nach einem Treffen mit Verbänden der mittelständischen Wirtschaft.
Der Staat könne nicht alle Energiepreissteigerungen auffangen, weder für Firmen noch für Verbraucher. «Das ist die bittere und die harte Wahrheit.»
Die Bundesregierung habe verschiedene Hilfsprogramme aufgelegt, die Liquidität sichern und Unternehmen im Markt halten sollen. «Sie können aber, und diese harte Botschaft kann ich niemandem ersparen, sie können nicht verhindern, dass die Preise weitergegeben werden.» Dies müsse die Volkswirtschaft tragen. «Anders kommen wir durch diese Zeit nicht durch», sagte Habeck.
Preisanstieg vor allem 2023 spürbar
Die meisten Unternehmen hätten langfristige Verträge. Eine Reihe von Unternehmen spüre die hohen Preise in einer grossen Wucht erst ab 2023. Die Preise für Produkte würden dann erst nach oben gehen.
Man müsse damit rechnen, dass die Phase von günstigen fossilen Energien vorbei sei. Habeck machte zugleich deutlich, dass Preissignale auch dabei helfen, die Energieeffizienz zu erhöhen.
4000 Firmen sollen Zuschüsse beantragen können
Ein Hilfspaket der Bundesregierung sieht unter anderem ein Kreditprogramm über die staatliche Förderbank KfW vor sowie Energiekosten-Zuschüsse für Firmen. Habeck sagte, direkte Zuschüsse seien an sehr strenge Auflagen gebunden. Das Ministerium rechne damit, dass ungefähr 4000 Unternehmen diese Zuschüsse beantragen könnten. Es gebe aber weitaus mehr Firmen in Deutschland.
Die Wirtschaft stehe derzeit unter hohem Druck. Neben hohen Energiepreisen gebe es einen eklatanten Fachkräftemangel. Dazu komme, dass Lieferketten durch den Ukraine-Krieg brüchig geworden seien. Habeck verwies auch auf coronabedingte Probleme im weltgrössten Containerhafen Shanghai.