Ein neues Recherchebuch zeigt: Die Geschäftspraktiken von Tesla sind mehr als fragwürdig. Berichtet wird von fehlerhaften Autopiloten und gravierenden Mängeln.
elon musk tesla
Elon Musk und seine Firma Tesla sehen sich mit Vorwürfen konfrontiert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Recherchebuch zeigt ein erschreckendes Bild von Musk und Tesla.
  • Die Autoren berichten von fehlerhaften Autopiloten und gravierenden Mängeln bei Tesla.
  • «Seine Kunden sind seine Versuchskaninchen», halten die deutschen Autoren fest.
  • Auch der Fall eines Schweizer Kunden wird im Buch behandelt.
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Deutsche Investigativjournalisten vom «Handelsblatt» haben über 100 Gigabyte an internen Dokumenten von Tesla analysiert.

Ihr neues Recherchebuch «Die Tesla-Files», das heute erscheint, zeichnet ein kritisches Bild von Elon Musk und seiner Autofirma. Die Daten stammen von einem ehemaligen Techniker bei Tesla, dem Whistleblower Lukasz Krupski. Darüber berichtet der «Tages-Anzeiger».

Die deutschen Investigativjournalisten beschreiben Elon Musk in ihrem Buch als einen cholerischen Chef, der regelmässig Ketamin konsumiere. Und auch die Geschäftspraktiken und Arbeitsbedingungen von Tesla werfen so einige Fragen auf.

«Eingeschalteter Autopilot bedeutet Gefahr auf den Strassen»

Eines der Probleme, das die Autoren ansprechen, ist der vermeintliche Autopilot. Vermeintlich, weil er den Namen gar nicht verdiene: Das «Full Self-Driving»-Feature habe sich als fehleranfällige Software erwiesen, die immer wieder zu Unfällen führt.

Brisant: Die Autoren legen nahe, dass das Management schon immer gewusst habe, dass der Autopilot nicht zuverlässig funktioniere. Doch erst seit 2024 weist Tesla seine Kunden darauf hin, dass sein Autopilot nur unter Aufsicht von Menschen fahren dürfe.

Autopilot Tesla
Eines der Probleme, das die Autoren ansprechen, ist der vermeintliche Autopilot. Vermeintlich, weil er den Namen gar nicht verdient.
tesla unfall
Das «Full Self-Driving»-Feature führt immer wieder zu Unfällen. Hier ein Tesla in den USA, der im Autopilot-Modus fuhr und mit einem geparkten Polizeiauto kollidierte. (Archivbild)
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Wie gefährlich der Autopilot von Tesla ist, zeigt der Fall des Schweizer Tesla-Fahrers Thomas Karl. Sein Model S bremst mehrmals ohne Grund auf der Autobahn scharf ab. (Symbolbild)
cybertruck tesla
Die Autoren berichten auch von gravierenden Mängeln an den Autos. Besonders gefährlich seien die Mängel beim Cybertruck. (Archivbild)
musk
«Seine Kunden sind seine Versuchskaninchen», kommen die Autoren zum Schluss. Und: «ebenso alle, die einem Tesla auf der Strasse begegnen.» (Archivbild)

Wie gefährlich der Autopilot ist, zeigt der Fall des Schweizer Tesla-Fahrers Thomas Karl. Der Fall wird im Buch aufgegriffen.

Sein Model S bremst mehrmals ohne Grund auf der Autobahn scharf ab. Einmal wegen einer ausgeschalteten Ampel an einer Tunneleinfahrt, die die Software als Rotlicht erkannte. Karl beschwerte sich mehrmals beim Autohersteller über diese gefährlichen Bremsmanöver – ohne Erfolg.

Kein Einzelfall: Laut der US-Verkehrsbehörde sind nur schon in den USA mehr als ein Dutzend Menschen durch Fehler der Autopilot-Software gestorben.

In Deutschland stellte das Landgericht Berlin fest: «Ein eingeschalteter Autopilot bedeutet Gefahr auf den Strassen.»

Gravierende Mängel und Rückrufe bei Tesla

Die Autoren berichten auch von gravierenden Mängeln an den Autos. Besonders gefährlich seien diese beim Cybertruck: Falsch verklebte Edelstahlpaneele können sich während der Fahrt lösen, Bremsen versagen und Gaspedale klemmen.

Würdest du dir aktuell noch einen Tesla kaufen?

Im April 2024 musste das Unternehmen schliesslich alle bis dahin ausgelieferten 3878 Cybertrucks zurückrufen.

«Seine Kunden sind seine Versuchskaninchen», kommen die Autoren zum Schluss. Und: «ebenso alle, die einem Tesla auf der Strasse begegnen.»

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