Freiheitsstrafe für Mitglieder der 'Ndrangetha leicht gesenkt

Das Wichtigste in Kürze
- «Cosimo der Schweizer» wurde 2018 wegen seiner Mafia-Mitgliedschaft verurteilt.
- Nun wurde seine Freiheitsstrafe neu auf drei Jahre und fünf Monate festgelegt.
- Der Verurteilte organisierte für die Mafiaorganisation 'Ndrangheta Waffen in der Schweiz.
Das Bundesstrafgericht hat einen 63-jährigen Italiener zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und fünf Monaten verurteilt. Es befand ihn der Mitgliedschaft in der kalabresischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta und damit einer kriminellen Organisation für schuldig. Der im Berner Seeland wohnhafte Mann wurde unter dem Namen «Cosimo der Schweizer» bekannt.

Er hat sich zwischen 2003 und 2011 an den Aktivitäten der lokalen Ableger der 'Ndrangheta in Giussano und Seregno beteiligt.
Erstes Urteil nach Beschwerde aufgehoben
Im ersten Anlauf im November 2018 verurteilte ihn das Bundesstrafgericht zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten. Dieses Urteil hob das Bundesgericht nach einer Beschwerde des Italieners auf.
Es wies den Fall zur neuen Beurteilung an das Bundesstrafgericht zurück. Dabei ging es lediglich noch um die Beurteilung einer Camping-Handsäge. Die Strafkammer hatte das Gerät als Waffe qualifiziert, was gemäss Bundesgericht nicht korrekt war.
Angeklagter zeigte nie aufrichtige Reue
Die Strafe wurde wegen der langen Verfahrensdauer leicht gesenkt. Das Gericht erklärte, dass der Angeklagte nie aufrichtige Reue gezeigt habe. Eine Geldstrafe, wie sie der Verteidiger des Italieners beantragt hatte, komme nicht in Betracht.

Die Strafkammer führte in ihrer Urteilsbegründung weiter aus, den Übernamen «Cosimo der Schweizer» habe er nicht von den Medien erhalten. Vielmehr stamme dieser aus dem kriminellen Milieu, in dem er sich bewegt habe.
Verurteilter besorgte Waffen und lieferte diese aus
Der Verurteilte hatte für die Mafiaorganisation in der Schweiz Waffen besorgt und nach Italien gefahren. Im Kanton Bern organisierte er zudem die Bewachung eines Hanffeldes.
Der Verteidiger des Italiener erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, in Berufung zu gehen.