Nach der Amokfahrt in Passau gibt es Hinweise auf einen möglichen familiären Hintergrund des Täters.
Passau
Ein Mann ist in Passau mit einem Wagen in eine Menschengruppe gefahren. Die Polizei vermutet eine Beziehungstat. - keystone

Nach der Fahrt eines Mannes in eine Menschengruppe in Passau gibt es weitere Hinweise auf den möglichen Hintergrund. «Im Zusammenhang mit seiner Frau gab es in der Vergangenheit bereits Anlass für ein polizeiliches Tätigwerden», sagte ein Polizeisprecher.

Unter den fünf Verletzten sind die 40 Jahre alte Frau und die fünfjährige Tochter des Mannes. Bereits am Vortag hatten die Beamten mitgeteilt, dass nach ersten Erkenntnissen ein Sorgerechtsstreit Hintergrund für die Fahrt des 48 Jahre alten Irakers gewesen sein könnte.

Ehefrau weiter im Krankenhaus

Die Frau wurde ebenso wie eine 39-Jährige zunächst weiter im Krankenhaus behandelt, es besteht aber keine Lebensgefahr. Drei leicht Verletzte konnten das Krankenhaus hingegen schon verlassen, unter ihnen ist laut Polizei die fünfjährige Tochter des mutmasslichen Täters.

Bei den beiden anderen Verletzten handelt es sich um eine 18 und eine 52 Jahre alte Frau. Dem Vernehmen nach erlitten sie unter anderem Verletzungen wie Schürfwunden und Prellungen. In welcher Beziehung die anderen Verletzten zu der Familie standen, konnte die Polizei noch nicht sagen.

Gezielte Attacke?

Nach den bisherigen Ermittlungen soll der 48 Jahre alte Iraker gezielt in die fünfköpfige Personengruppe gefahren sein. Die Polizei ging sehr bald von einer «Beziehungstat» aus.

Der Mann war nach der Tat festgenommen und vernommen worden. Ob er sich zur Tat äusserte, ist nicht bekannt. Am Nachmittag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden, der über die Haftfrage entscheidet.

Vorwurf: Versuchtes Tötungsdelikt

Der Vorwurf lautet nach derzeitigem Erkenntnisstand vorläufig auf ein versuchtes Tötungsdelikt. Die Kriminalpolizeiinspektion Passau übernahm zusammen mit der Staatsanwaltschaft Passau die Ermittlungen.

Der Mann wie auch seine Frau und die Tochter leben laut Polizei im Raum Passau. Der Mann war gegen 15.30 Uhr mit seinem Wagen in einer Strasse nahe dem Hauptbahnhof der Dreiflüssestadt in die Personengruppe auf dem Gehweg gefahren. Ein Vorgarten wurde beschädigt.

Passanten hatten die Polizei alarmiert. Die Verletzten wurden mit Krankenwagen in die Klinik gebracht. Der Unfallort war abgesperrt. Am frühen Abend wurde der Unfallwagen mit einem Kran abtransportiert. Die Beamten riefen Zeugen auf, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Passau zu melden.

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