Mehr als 20 FDP-Abgeordnete sprechen sich in einem Papier klar gegen eine Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus aus. Prominentester Unterzeichner ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki beim FDP-Landesparteitag in Schleswig-Holstein. Kubicki ist einer von mehr als 20 FDP-Abgeordneten, die sich klar gegen eine Impfpflicht aussprechen. Foto: Axel Heimken/dpa
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki beim FDP-Landesparteitag in Schleswig-Holstein. Kubicki ist einer von mehr als 20 FDP-Abgeordneten, die sich klar gegen eine Impfpflicht aussprechen. Foto: Axel Heimken/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus liegt im Bundestag der Entwurf für einen ersten Antrag vor.
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Das von mehr als 20 FDP-Abgeordneten unterschriebene Papier spricht sich klar gegen eine solche Pflicht aus.

Nach dem Entwurf soll der Bundestag bekräftigen, «dass es in der Bundesrepublik Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gegen Sars-CoV-2 geben wird». Der Bundestag verbinde dies «mit dem Appell, dass sich weiter möglichst viele Menschen bestmöglich gegen Covid-19 schützen, indem sie die empfohlenen Angebote einer Coronaschutzimpfung wahrnehmen».

«2G-Massnahmen intensivieren»

Prominentester Unterzeichner des Antragsentwurfs, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki. Die Bundesregierung wird darin unter anderem gebeten, «die Anstrengungen unterhalb des Grundrechtseingriffs einer Impfpflicht oder sog. 2G-Massnahmen zu intensivieren». Vorgeschlagen werden beispielsweise «mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite, von relevanten gesellschaftlichen Akteuren wie Kirchen, muslimischen Verbänden, Gewerkschaften, Sportvereinen mit getragene Kampagne für das Impfen».

Die Bundesregierung wird ferner dazu angehalten, weitere niedrigschwellige Impfangebote aufrechtzuerhalten und zu intensivieren, etwa Impfaktionen bei Grossveranstaltungen oder zu Kernzeiten vor Baumärkten und in Einkaufszentren. Zu prüfen sei zudem das persönliche Anschreiben mit dem Angebot eines Impftermins für jeden Bürger und jede Bürgerin.

In dem Antragsentwurf wird auch auf die Impfpflicht gegen Pocken und Masern hingewiesen. In beiden Fällen sei bei einer planmässigen Impfung der Bevölkerung ein Stopp der Ausbreitung zu erwarten oder bereits erwiesen. «Ähnliche Zielmarken – also ein Erlöschen der Übertragung von Sars-CoV-2 - sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen nicht definierbar, weil nicht erreichbar».

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