Eine 53-Jährige Frau ist zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil sie Impfpässe gefälscht haben soll. Für ihren 37-jährigen Bekannten fällt die Strafe noch drastischer aus.
Die Münchner Apothekenmitarbeiterin ist wegen der Ausstellung falscher Corona-Impfnachweise angeklagt. Links neben ihr sitzt ihr Anwalt Bernd Schaudinn.
Die Münchner Apothekenmitarbeiterin ist wegen der Ausstellung falscher Corona-Impfnachweise angeklagt. Links neben ihr sitzt ihr Anwalt Bernd Schaudinn. - Peter Kneffel/dpa

Wegen mehr als 1000 Fällen falscher Corona-Impfnachweise ist eine Mitarbeiterin einer Münchner Apotheke zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Für einen ebenfalls angeklagten Bekannten der Frau, der die Impfzertifikate verkauft haben soll, verhängte das Landgericht München I am Freitag eine Haftstrafe von vier Jahren unter anderem wegen Verstössen gegen das Infektionsschutzgesetz. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Duo im Jahr 2021 über mehrere Monate hinweg im grossen Stil Impfzertifikate gefälscht hatte. Diese bot der 37-Jährige demnach im Darknet zum Verkauf an, insgesamt soll er so über 130.000 Euro eingenommen haben. Die 53-jährige Apothekenmitarbeiterin und der 37-Jährige hätten eine kurze Affäre im Jahr 2017 gehabt und danach eine toxische Beziehung geführt. Die Frau habe immer wieder versucht, sich die Zuneigung des Mannes durch finanzielle Gefallen zu sichern.

Dass die Apothekenmitarbeiterin mit einer niedrigeren Haftstrafe davonkam als ihr Komplize, lag nach Angaben des Gerichts auch an ihrem frühzeitigen Geständnis. «So gehört sich das», sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Der 37-Jährige sei dagegen mit höherer krimineller Energie vorgegangen und habe finanziell allein von den systematischen Fälschungen profitiert.

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