Europäische Zentralbank: EZB senkt Einlagensatz auf 2,25 Prozent

Die Europäische Zentralbank hat am 17. April 2025 den für Banken und Sparer wichtigen Einlagensatz erneut gesenkt. Der Zinssatz fällt um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent.
Es ist bereits die siebte Zinssenkung seit Mitte 2024, wie «ZDF» berichtet. Die EZB begründet diesen Schritt mit dem fortschreitenden Rückgang der Inflation und einer schwächelnden Wirtschaft im Euroraum.
Inflationsrate fast bei Zielwert
Die Inflationsrate lag zuletzt bei 2,2 Prozent und nähert sich damit dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Die Währungshüter um Präsidentin Christine Lagarde sehen darin Spielraum, um die Konjunktur durch niedrigere Zinsen zu stützen.
Laut «Tagesschau» betont der EZB-Rat, dass die geldpolitischen Entscheidungen weiterhin von aktuellen Wirtschaftsdaten abhängen.
So soll die Entscheidung von Sitzung zu Sitzung neu bewertet werden.
Expertenmeinungen zur Wirkung der Zinssenkung
Wirtschaftsexperten rechnen kurzfristig mit nur geringen Effekten durch die Zinssenkung. Jens Boysen-Hogrefe vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel erklärte im «ZDF-Morgenmagazin», dass die Massnahme vor allem Investitionen fördern könne.

Dennoch würde die Senkung nur «geringe Effekte» auslösen. Die Wirtschaft im Euroraum zeigte zuletzt nur ein schwaches Wachstum von 0,2 Prozent im Schlussquartal 2024.
Laut einer Umfrage von S&P Global unter Einkaufsmanagern gab es im März jedoch erste Anzeichen für einen leichten Aufschwung.
Europäische Zentralbank sieht positive Entwicklungen
Die EZB betont in ihrer Pressemitteilung, dass der Disinflationsprozess gut voranschreitet und die Inflation sich gemäss den Erwartungen entwickelt.
Das Lohnwachstum lasse allerdings nach. Während die Gewinne der Unternehmen die Auswirkungen des noch erhöhten Lohnwachstums auf die Inflation teilweise abfedern, wie die Notenbank mitteilt.
Unsicherheit durch globale Handelsspannungen
Die aktuelle Zinspolitik der EZB steht im Zeichen erheblicher Unsicherheiten. Besonders die von den USA unter Präsident Trump verhängten und zuletzt ausgesetzten Zölle auf EU-Exporte sorgen für Nervosität.

Die Europäische Zentralbank weist darauf hin, dass die negativen und volatilen Marktreaktionen auf die Handelsspannungen die Finanzierungsbedingungen verschärfen könnten. Dies könnte das Vertrauen von Unternehmen und privaten Haushalten zusätzlich belasten, schreibt die «EZB».
Die Europäische Zentralbank betont, dass sie sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festlegt. Die geldpolitischen Beschlüsse werden weiterhin auf Basis der aktuellen Inflationsaussichten, Wirtschaftsdaten und der Stärke der geldpolitischen Transmission getroffen.
Folgen für Sparer und Kreditnehmer
Für Sparer bedeutet die Zinssenkung niedrigere Erträge auf Tagesgeld- und Festgeldkonten. Banken geben die Änderungen in der Regel mit Verzögerung an ihre Kunden weiter.
Für Kreditnehmer hingegen könnten die Zinsen für Ratenkredite und Baufinanzierungen in den kommenden Wochen weiter sinken, wie «Focus» berichtet. Das macht Kredite günstiger und könnte Investitionen anregen.
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Mittelfristig dürften auch die Dispozinsen für Kontoüberziehungen sinken. Die langfristigen Bauzinsen orientieren sich jedoch nicht nur an den Leitzinsen, sondern auch an den Renditen am Anleihenmarkt.
Inflation nachhaltig an Zielwert bringen
Da diese zuletzt ebenfalls gefallen sind, ist auch hier mit einer Entlastung zu rechnen, berichtet «Focus». Die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank zeigt, dass sie an ihrem Kurs festhält.
Die Inflation soll nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts von zwei Prozent gebracht werden. Gleichzeitig will sie die Konjunktur im Euroraum stützen, ohne sich auf einen festen Zinspfad festzulegen, hält «ZDF» fest.