Gemäss einer Studie der Grundrechteagentur der EU (FRA) sind in der Bekämpfung der Armut unter der Bevölkerungsgruppe der Roma kaum Fortschritte erzielt worden.
Roma
Roma sind die grösste ethnische Minderheit in Europa. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss der Grundrechteagentur der EU kommt die Bekämpfung der Armut unter Roma kaum voran.
  • Auch in den Bereichen Bildung, Arbeitslosigkeit und Gesundheit gebe es noch Aufholbedarf.
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Europäische Länder mit grossen Roma-Bevölkerungsgruppen machen kaum Fortschritte bei der Gleichstellung dieser Minderheit. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Grundrechteagentur (FRA) der Europäischen Union am Dienstag in Wien veröffentlichte.

In zehn untersuchten östlichen und südlichen Staaten sind demnach 80 Prozent der Roma armutsgefährdet. Dies sei noch immer gleich viel wie in einer Umfrage von 2016. In der Gesamtbevölkerung der EU sind derzeit 17 Prozent dem Risiko von Armut ausgesetzt.

Roma als grösste ethnische Minderheit Europas

Roma sind die grösste ethnische Minderheit in Europa, mit einer geschätzten Bevölkerungszahl von zehn bis zwölf Millionen. Die FRA befragte für ihre Studie voriges Jahr fast 8500 von ihnen. Sie erhob Daten zu rund 20'000 Menschen in Griechenland, Italien, Kroatien, Nordmazedonien, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Die EU-Agentur verwendet die Bezeichnung als Sammelbegriff, der etwa auch die Gruppe der Sinti umfasst.

Noch weit von den Zielen entfernt

Laut einer EU-Strategie zur Gleichstellung von 2020 sollte die wirtschaftliche Kluft zwischen Roma und der Gesamtbevölkerung bis 2030 halbiert werden. EU-Staaten seien noch weit von diesen Zielen entfernt, stellte die Grundrechteagentur fest.

Auch in anderen Bereichen wie Bildung, Arbeitslosigkeit und Gesundheit gebe es noch viel Aufholbedarf. Die Lebenserwartung der Roma liegt etwa zehn Jahre unter dem EU-Schnitt.

Ausserdem gab ein Viertel der Befragten an, im vergangenen Jahr Diskriminierung erlebt zu haben. Diese Ergebnisse unterstrichen, wie europäische und nationale Rechtsvorschriften noch immer nicht die Grundrechte sicherstellen. Diese könnten «das Leben der Gruppe verbessern», so FRA-Direktor Michael O’Flaherty.

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