Zwei Journalisten waren in Myanmar wegen des illegalen Besitzes von Staatsgeheimnissen zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt worden. Nun reagiert die EU.
Diese Bildkombo zeigt Kyaw Soe Oo (l) und Wa Lone, beide Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, die von Polizisten begleitet werden, während sie das Gericht verlassen.
Diese Bildkombo zeigt Kyaw Soe Oo (l) und Wa Lone, beide Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, die von Polizisten begleitet werden, während sie das Gericht verlassen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das EU-Parlament verurteilt die «willkürliche Festnahme und Verurteilung» zweier Reporter.
  • Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi verteidigte die Inhaftierung.
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Das EU-Parlament hat die sofortige Freilassung von zwei in Myanmar inhaftierten Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters gefordert. In einem am Donnerstag verabschiedeten Entschliessungsantrag verurteilten die Abgeordneten die «willkürliche Festnahme und Verurteilung» der beiden Reporter aufgrund ihrer Berichterstattung.

Die beiden Journalisten - beide selbst aus Myanmar - waren Anfang September wegen des illegalen Besitzes von Staatsgeheimnissen zu jeweils sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten über die Tötung von zehn Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit durch das Militär recherchiert. Unmittelbar nach einem Treffen mit Polizisten wurden sie festgenommen. Beide behaupten, in einen Hinterhalt gelockt worden zu sein. Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi verteidigte die Inhaftierung der Reporter am Donnerstag mit dem Hinweis, diese hätten Gesetze gebrochen.

Meinungsfreiheit eingeschränkt

Die EU-Parlamentarier prangern in ihrem nicht-bindenden Text an, dass die Meinungsfreiheit in dem südostasiatischen Land durch Einschüchterung eingeschränkt werde - insbesondere vonseiten des Militärs und von Sicherheitskräften.

Ausserdem verurteilen die Abgeordneten die Attacken des Militärs auf die Rohingya-Bevölkerung und fordern uneingeschränkten Zugang für internationale Beobachter und Hilfsorganisationen in die Krisenregion Rakhine. Waffenlieferungen nach Myanmar müssten verboten werden, der Internationale Strafgerichtshof solle sich mit der Lage in dem Land befassen. Aus Furcht vor Verfolgung sind seit vergangenem Jahr mehr als 700 000 Muslime in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch geflohen.

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