Brüssel: Die EU-Aussenminister diskutieren heute über weitere Unterstützung für die Ukraine. Im Fokus stehen Militärhilfen in Milliardenhöhe.
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Der ukrainische Präsident und die Kommissionspräsidentin der EU. (Symbolbild) - dpa

Die Aussenminister der Europäischen Union treffen sich heute in Brüssel, um über die anhaltende Unterstützung für die Ukraine zu beraten.

Wie «Deutschlandfunk» berichtet, steht die militärische Hilfe für das von Russland angegriffene Land im Mittelpunkt der Gespräche.

Milliardenschwere Hilfen für Ukraine im Gespräch

EU-Aussenbeauftragte Kallas hat vorgeschlagen, der Ukraine Hilfen im Wert von 20 bis 40 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Die Mitgliedstaaten sollen entsprechend ihrer Wirtschaftskraft Beiträge leisten.

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Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas. (Archivbild) - keystone

Um ein mögliches Veto einzelner Regierungen zu umgehen, soll die Teilnahme freiwillig sein. Besonders Ungarn lehnt die Militärhilfen aber ab und bezeichnet sie als sinnlos und kriegsverlängernd.

Ministerpräsident Viktor Orban hatte bereits EU-Sanktionen gegen Russland abgeschwächt. Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha fordert hingegen Einheit und Entschlossenheit innerhalb der EU.

Diskussion um neue Initiative

Das Treffen markiert den ersten Austausch auf Ministerebene über Kallas' Vorschlag. Eine endgültige Entscheidung wird jedoch erst beim EU-Frühjahrsgipfel am Donnerstag erwartet.

Deutschland hat bereits vier Milliarden Euro (3,8 Milliarden Franken) an Hilfen bewilligt und plant weitere drei Milliarden Euro. So berichtet es die «Zeit» weiter.

Frankreich, Italien und Spanien müssten ihre Unterstützung deutlich ausbauen, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Selenskyj kritisiert Verzögerungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland vor, Gespräche über einen Waffenstillstand bewusst zu verzögern.

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Die Ukraine verlängert das Kriegsrecht und die Mobilisierung um 90 Tage bis Anfang August. (Archivbild) - keystone

Nach Verhandlungen mit den USA in Saudi-Arabien habe Moskau «eine weitere Woche gestohlen».

Selenskyj betonte, dass die Ukraine an Sicherheitsgarantien arbeite und Treffen mit Frankreich und Grossbritannien vorbereitet würden.

Medwedew droht mit Eskalation

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew kritisierte Pläne zur Entsendung von Friedenstruppen durch Frankreich und Grossbritannien scharf.

Er drohte mit Krieg gegen die Nato und bezeichnete die Politiker als «Drecksäcke». Medwedew fordert, dass Friedenstruppen aus Nicht-Nato-Staaten kommen sollten.

Die heutige Sitzung könnte daher entscheidend für die Zukunft der EU-Unterstützung sein. Es zeigt jedoch auch, dass die Ukraine weiterhin auf die internationale Solidarität angewiesen ist.

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