Eine historische Wahl in Moldau: Maia Sandu ist die erste Frau der moldauischen Geschichte, die das Präsidentenamt ausführt.
Moldau
Die neugewählte Präsidentin Moldaus, Maia Sandu. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Maia Sandu ist die erste Präsidentin der Geschichte Moldaus.
  • Im November wurde sie mit 57,7 Prozent Zustimmung gewählt.
  • Sandu verspricht das ärmste Land Europas aus seiner Krise zu führen.
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Als erste Frau in der Geschichte der Republik Moldau ist die proeuropäische Politikerin Maia Sandu neue Präsidentin des Landes. Die 48-Jährige legte am Donnerstag im Parlament in der Hauptstadt Chisinau den Amtseid ab. Sie hatte am 15. November die Wahl gewonnen – mit 57,7 Prozent der Stimmen.

In ihrer Antrittsrede forderte Sandu vorgezogene Parlamentswahlen. Moldauische Medien zitierten die Präsidentin: «Sie sind der einzige Weg zur Sanierung des Parlaments und zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit in unserem Land.»

Anti-government protest in Chisinau
Maia Sandu ist die erste Frau, die zur moldauischen Präsidentin gewählt wurde. - keystone

Die Abgeordneten versuchten, das Land weiter in Chaos und Korruption zu stürzen. Die Bekämpfung von Korruption und der Aufbau eines Rechtsstaates seien ihre Hauptaufgaben, sagte die neue Präsidentin. Regierungschef Ion Chicu hatte am Mittwoch mit seinem Rücktritt den Weg für Neuwahlen freigemacht.

Hoffnung auf Ausweg aus der Krise

Die Regierung steht wegen ihres Umgangs mit der Corona-Pandemie in der Kritik. In den vergangenen Wochen hatten Tausende Menschen bei Strassenprotesten den Rücktritt des Kabinetts gefordert. Das Parlament hatte noch vor dem Amtsantritt Sandus die Befugnisse der künftigen Präsidenten beschnitten.

«Wir werden das Land aufräumen. Die Diebe werden im Gefängnis sitzen und nicht in Führungspositionen des Landes», kündigte Sandu an.

Die in einer schweren Wirtschaftskrise steckende Ex-Sowjetrepublik gilt als das ärmste Land Europas. Das Land ist gespalten zwischen Russland-Anhängern und denjenigen, die in einer Annäherung an die EU einen Ausweg sehen. Sandu tritt die Nachfolge des russlandfreundlichen Politikers Igor Dodon an.

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Maia Sandu löst Ex-Präsident Igor Dodon ab. - dpa

«Für mich sind alle Bürger gleich. Ich werde für Sie alle arbeiten», sagte Sandu neben der Amtssprache Rumänisch auch auf Russisch. Angesichts des russischen Einflusses in dem Land hatte sie sich zuvor zu Gesprächen mit Moskau bereit erklärt.

Die Präsidenten von Estland, Lettland, Litauen, Tschechien, Polen, Rumänien und Slowenien erklärten in einer gemeinsamen Mitteilung: «Wir unterstützen Maia Sandu und ihre Bemühungen, Reformen auf der Grundlage demokratischer Werte, Grundfreiheiten und Rechtsstaatlichkeit umzusetzen.»

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