Der Thüringer Landtag hat eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie eingesetzt, obwohl bereits ein Untersuchungsausschuss existiert.
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Menschen warten im April 2022 mit Masken vor dem Einsteigen in einen Bus. (Symbolbild) - Paul White/AP/dpa

In Thüringen werden künftig zwei Gremien die Corona-Politik während der Pandemie aufarbeiten, wie es die «Zeit» berichtet. Der Landtag stimmte für eine Enquete-Kommission, zusätzlich zum bestehenden Untersuchungsausschuss.

CDU, BSW, SPD und Linke brachten die Kommission gemeinsam auf den Weg.

Unterschiedliche Ansätze

Die Linke-Abgeordnete Lena Saniye Güngör betonte die Vorteile einer Enquete-Kommission. Sie ermögliche eine «interdisziplinäre, zukunftsorientierte und wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung».

Im Gegensatz dazu könnten Untersuchungsausschüsse schneller zu einem «parteipolitischen Schlagabtausch» werden. So geht es aus einer Meldung der «dpa» hervor.

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Die neue Kommission soll sich verstärkt mit der Situation von Familien während der Pandemie befassen. SPD-Abgeordnete Cornelia Urban unterstrich die Bedeutung, aus Fehlern zu lernen und sich auf mögliche künftige Pandemien vorzubereiten.

Experten an Bord

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Gremien: In der Enquete-Kommission sitzen laut der «Bundeszentrale für politische Bildung» neben Abgeordneten auch externe Experten.

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Corona: Menschen sitzen mit Masken im Bus (Archivbild) - Keystone

Dies soll eine breitere Perspektive auf die Thematik ermöglichen. Die AfD-Fraktion stimmte laut «MDR» als einzige gegen die Einsetzung der Kommission.

Sie wirft den anderen Parteien vor, damit ihren Anspruch auf den Vorsitz eines geplanten weiteren Untersuchungsausschusses verhindern zu wollen.

Zukunftsorientierte Aufarbeitung

Während der Untersuchungsausschuss primär vergangene Verantwortlichkeiten klärt, zielt die Enquete-Kommission auf zukunftsorientierte Lösungsansätze ab.

Dies soll eine umfassendere Aufarbeitung der Pandemie-Politik ermöglichen. So berichtet es «n-tv».

Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) betonte die Komplementarität beider Gremien. Sie sieht darin zwei unterschiedliche, sich ergänzende Arten der Aufarbeitung.

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