Deutscher wegen Spionagevorwürfen angeklagt

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Deutscher habe den jordanischen Geheimdienst mit Informationen über radikale Islamisten in Deutschland versorgt.
- Ebenso hat er Informationen über Treffpunkte der radikalen Islamisten vermittelt.
Die Bundesanwaltschaft wirft einem 33-Jährigen vor, den jordanischen Geheimdienst mit Informationen über islamische Extremisten in Deutschland versorgt zu haben.
Wie die höchste deutsche Anklagebehörde am Montag in Karlsruhe mitteilte, wurde die Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Thüringer Oberlandesgerichts bereits am 19. Oktober erhoben. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Er war im August festgenommen worden. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Spion des jordanischen Geheimdienstes
Der 33-Jährige soll Angehörigen des jordanischen Geheimdienstes zwischen März 2016 und Mai 2018 unter anderem Informationen über eine als Treffpunkt radikaler Islamisten bekannte Moschee im niedersächsischen Hildesheim übermittelt haben. Betreiber der Moschee war der inzwischen verbotene Verein «Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim». Auch der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, hatte sich dort aufgehalten.
Zudem soll der Beschuldigte Informationen über mehrere in Deutschland lebende Personen aus der radikalen Salafisten-Szene weitergegeben haben, die nach seiner Einschätzung in den «Dschihad» («Heiliger Krieg») nach Syrien ziehen wollten oder bereits dorthin ausgereist waren.
Ausserdem soll er auch Informationen über Menschen vermittelt haben, die nach seiner Einschätzung Kontakte zur radikal-islamischen Hamas oder den Muslimbrüdern hatten und denen er Geldwäschegeschäfte in den palästinensischen Autonomiegebieten zuschrieb.