Aufgrund der Rezession in Deutschland und der hohen Zinsen haben Experten ihre Prognose für das Wachstum der östlichen EU-Staaten erheblich gesenkt.
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Auch wenn die Menschen wieder mehr Geld in der Tasche haben, legte der private Konsum im vergangenen Jahr mit 0,3 Prozent nur wenig zu. (Symbolbild) - keystone

Experten haben ihre Wachstumsprognose für die östlichen EU-Staaten deutlich gesenkt. Gründe dafür sind die Rezession in Deutschland sowie das schwache Wachstum in der Eurozone und die hohen Zinsen. Das teilte das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) am Mittwoch mit.

Die Denkfabrik erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt der östlichen EU-Länder dieses Jahr nur um durchschnittlich 0,6 Prozent wächst. Noch im Juli hatte das WIIW einen Anstieg von 1,2 Prozent vorausgesagt. Die Wirtschaftsleistung in Ungarn, Polen und Tschechien ist laut dem Institut bis zur Jahresmitte geschrumpft. Diese Länder seien eng mit der deutschen Industrie verwoben, hiess es.

Wachstum von 2,3 Prozent in Russland

Die deutsche Wirtschaft wird nach jünster Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen. Nächstes Jahr zeichnet sich laut der Prognose des WIIW für die elf östlichen EU-Länder von Estland bis Bulgarien insgesamt ein Wachstum von 2,5 Prozent ab.

In Russland erwartet das WIIW trotz des schwachen Rubels und der Sanktionen des Westens dieses Jahr ein Wachstum von 2,3 Prozent. Die Militärausgaben für den Krieg in der Ukraine würden die Wirtschaft antreiben, sagte Vasily Astrov, Russland-Experte des Instituts.

Das russische Budgetdefizit liege bei 2,5 Prozent. «Putin wird leider seinen Angriffskrieg noch länger finanzieren können», sagte Astrov. Die Wirtschaft der Ukraine erholt sich laut WIIW leicht. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 3,6 Prozent erwartet.

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