Die Gebietsverluste im Ukraine-Krieg bringen Wladimir Putin viel Kritik ein. Immer mehr Russen fordern seinen Rücktritt – erfolglos, glaubt ein Experte.
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Wladimir Putin dürfte trotz Kritik aus dem Heimatland noch jahrelang Präsident Russlands bleiben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil die Ukraine immer mehr Gebiete zurückerobert, steht Wladimir Putin nicht gut da.
  • Immer mehr russische Politiker fordern nun sogar den Rücktritt des Präsidenten.
  • Ein Experte ist überzeugt, dass Putin trotzdem noch Jahre im Amt bleiben wird.
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Die ukrainische Gegenoffensive zeigt Wirkung: Im Osten und Süden des Landes konnten in den letzten Tagen immer mehr besetzte Gebiete zurückerobert werden.

Das bringt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Menge Kritik ein. Einige russische Abgeordnete fordern nun sogar, dass der Kremlchef zurücktritt. Putins Handeln sei für die Zukunft Russlands und seiner Bürger schädlich, so der Konsens.

Mit ihrer Forderung dürften die mutigen Lokalpolitiker aber kaum etwas erreichen. Gemäss dem Russland-Experten Ulrich Schmid seien die kritischen Stimmen zu leise, um für Putin gefährlich zu werden.

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Entsprechend hält Schmid einen baldigen Rücktritt des Präsidenten nicht für realistisch: «Der entscheidende Grund ist, dass Putin nicht als schwacher Präsident erscheinen will», erklärt er. Für einen Rücktritt ist Putins Ego also schlicht und einfach zu gross.

Wladimir Putin kandidiert 2024 wohl nicht mehr

Unantastbar ist der russische Präsident dennoch nicht. Im Unterschied zur Krim-Annexion habe der Angriff auf die Ukraine laut Schmid in Russland keine Begeisterung ausgelöst. Putin steht darum stets unter kritischer Beobachtung.

«Seine Reputation wird mit jedem Rückschlag beschädigt», ist Schmid überzeugt. Doch da die russische Bevölkerung weitgehend unpolitisch sei, drohen dem Kremlchef trotz der jüngsten Misserfolge aber keine Konsequenzen.

Glauben Sie, dass Putin jemals zurücktreten würde?

Schmid hält es jedoch für möglich, dass Putin 2024 nicht für eine weitere Amtszeit als Präsident kandidieren wird: «Möglicherweise wird er einen jungen, loyalen Technokraten als Nachfolger präsentieren», sagt er zu Nau.ch.

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