Bulgarien will 70 russische Diplomaten ausweisen

Das Wichtigste in Kürze
- Petkows prowestliche Koalitionsregierung war nach nur einem halben Jahr im Amt am vergangenen Mittwoch durch ein Misstrauensvotum im Parlament gestürzt worden.
Petkow führt nun die Regierungsgeschäfte kommissarisch weiter. Er machte unter anderem Russlands Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, für seinen Sturz verantwortlich. Mitrofanowa wurden unterdessen im bulgarischen Aussenministerium die Namen von 70 Mitarbeitern von Russlands Vertretungen in Bulgarien übergeben, die Bulgarien verlassen müssen.
Die angekündigte Ausweisung russischer Diplomaten ist die grösste Aktion Bulgariens gegen Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes von Russland. Der einstige Ostblockstaat hat immer wieder russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen des Landes verwiesen. Seit 2019 wurden soweit 21 russische Diplomaten wegen Spionagetätigkeit in Bulgarien zu unerwünschten Personen erklärt.
Das EU- und Nato-Land Bulgarien verurteilt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zudem hat sich Sofia geweigert, für russisches Gas in Rubel zu bezahlen. Deswegen stellte der russische Energiekonzern die Gaslieferungen nach Bulgarien ein.