Grossbritannien will die Listen mit Personen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe stehen, öffentlich machen.
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Der britische Premierminister Boris Johnson bei einer Pressekonferenz. (Archivbild) - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Jahrelang ging Grossbritannien sehr lasch mit russischen Oligarchen um.
  • Jetzt soll aber die Liste mit engen Putin-Vertrauten öffentlich gemacht werden.
  • Dies hat Premierminister Boris Johnson im britischen Parlament angekündigt.
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Die britische Regierung will eine Liste von Personen veröffentlichen, die eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden sind. Das sagte Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London.

Die britische Regierung steht wegen ihrer jahrelang laschen Haltung gegenüber russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten seit Wochen in heftiger Kritik. Dies, da diese in Grossbritannien Geld investieren und teilweise auch dort leben.

In der kommenden Woche will das Unterhaus einen Gesetzentwurf debattieren. Dieser soll es ausländischen Investoren unmöglich machen, sich bei Immobilienkäufen hinter Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verstecken. Die Opposition kritisiert aber, dass darin bislang eine Frist vorgesehen ist. Eine solche könnte den Oligarchen Zeit geben, ihr Geld ausser Landes zu bringen.

Keine Äusserung zu Einzelfällen

Auf mögliche Sanktionen gegen den Eigentümer des englischen Fussballerstligisten FC Chelsea, Roman Abramowitsch, angesprochen, wollte sich Johnson nicht äussern. Er könne sich derzeit nicht zu Einzelfällen äussern, so der Premier. Grossbritannien habe jedoch bereits Sanktionen gegen 275 Personen verhängt.

Roman Arkadjewitsch Abramowitsch
Der russische Oligarch Roman Arkadjewitsch Abramowitsch. - DPA

In der vergangenen Woche hatte Johnson im Parlament gesagt, Abramowitsch sei bereits Ziel von Sanktionen, musste sich später aber korrigieren. Der Oligarch, dem nachgesagt wird, Putin nahe zu stehen, hatte angekündigt, die Verwaltung des Premier-League-Clubs seiner wohltätigen Stiftung zu übertragen. Berichten zufolge soll er den Club auch bereits zum Verkauf angeboten haben.

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