Weil das Erbe eines Mannes auch an die illegitimen Kinder ging, klagten die legitimen Kinder. Sie argumentieren mit dem Willen der betrogenen Mutter.
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Ein Erbstreit zwischen der legitimen und der geheimen Familie eines Briten endete vor Gericht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann führte jahrzehntelang ein Doppelleben mit zweiter Familie.
  • Nach seinem Tod erhielten alle Kinder den gleichen Anteil seines Vermögens.
  • Dagegen klagten die legitimen Kinder und erhielten teils Recht.
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Ein Gericht in England befasste sich mit den Erbansprüchen von illegitimen Kindern. Es kam zum Schluss, dass diese geringere Ansprüche haben, als die legitimen Nachkommen. Dies berichtet die «DailyMail».

Michael Gymer starb im Dezember 2020 im Alter von 83 Jahren, seine Frau Julie war ein halbes Jahr vorher verstorben. Nach dem Tod der Mutter erfuhren die drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, von ihren Halbgeschwistern. Shelley (62), George (64) und Lee (54) trafen Joseph (29) und Charlotte (32) dann bei der Beerdigung des gemeinsamen Vaters. Und etwas später wieder vor Gericht.

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Nach dem Tod eines Briten wurde das Vermögen an alle Kinder, auch an die illegitimen, verteilt. Die legitimen Kinder klagten dagegen. (Symbolbild)
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Sie argumentierten, dass ihre betrogene Mutter nicht gewollt habe, dass ihr Geld an die geheime Familie geht. (Symbolbild)
Eine Rentnerin
Die Nachkommen aus der Affäre sagten, die Ehefrau habe von ihrer Existenz gewusst. (Symbolbild)
Wohin mit dem selbst verfassten Testament? Die Verwahrung in den eigenen vier Wänden ist im Zweifel nicht die beste Idee.
Wenn sie nicht gewollt habe, dass das Geld an die geheime Familie geht, hätte sie ein Testament gehabt. (Symbolbild)

Seit 1992 soll Michael Gymer ein Doppelleben geführt haben. Seine erste Familie wusste nichts von der zweiten, sagen die drei Geschwister. Die illegitimen Kinder hingegen argumentieren, Julie haben von ihrer Existenz gewusst.

Nach dem Tod von Julie gingen all ihre Besitztümer an ihren Ehemann über. Und als dieser starb, fanden die Behörden kein Testament. Das Vermögen von 460'000 Pfund wurde deshalb gleichmässig an alle fünf Kinder verteilt. Dagegen klagten die Brüder George und Lee.

Vater führte Familie in «unglücklichen Schlamassel»

Sie argumentieren, dass ein Teil des Erbes von ihrer Mutter gekommen sei. Und diese habe sicherlich nicht gewollt, dass ihr Geld zu den Kindern des betrügenden Ehemannes fliesse.

Die illegitimen Kinder aber sagten aus, Julie habe über sie Bescheid gewusst. Und wenn sie nicht gewollt habe, dass sie Geld bekommen, hätte sie ein Testament gemacht.

Warst du schon einmal in einen Erbstreit verwickelt?

Das Gericht gab den Brüdern Recht: Der Anteil der Mutter wurde auf 255'000 Pfund beziffert, George und Lee bekommen je ein Drittel davon. Ein Grund dafür ist auch, dass die Brüder dringend auf das Geld angewiesen seien. Bei ihrer Schwester war dieser Grund nicht gegeben, sie hatte auch nicht geklagt.

Das letzte Drittel des Vermögens der Mutter sowie das Vermögen des Vaters wurden unter den fünf Geschwistern aufgeteilt. Damit haben Lee und George je 143'000 Pfund, die Schwester und die Halbgeschwister je 58'000 Pfund geerbt.

Der Richter sagte auch: «Alle Geschwister sind völlig unschuldige Opfer des betrügerischen Verhaltens des Vaters.» Dieses habe zu einem «unglücklichen Schlamassel» geführt.

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