Bericht des Weltklimarats zu Meeren und Eisflächen beschlossen

Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien verzögerte Entscheidung über alarmierenden Sonderbericht.
Die 195 Mitgliedsländer des IPCC verabschiedeten den Sonderbericht am Dienstag in Monaco, wie die Autoren mitteilten. Laut Diplomaten und Wissenschaftlern verzögerte sich die Einigung wegen der ablehnenden Haltung des Öl-Förderlands.
In dem Sonderbericht geht es um die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Weltmeere, die Polarkappen, die Gletscher und Permafrostböden. Seine Vorstellung im Detail ist für Mittwoch geplant. Die Einigung sei «nach zwei Jahren Arbeit und einer 27-stündigen Sitzung» in Monaco gelungen, schrieb einer der Autoren, Jean-Pierre Gattuso.
Die abschliessende Marathonsitzung wurde durch den Widerstand der saudiarabischen Delegation nötig, wie Teilnehmer der Nachrichtenagentur AFP sagten. «Die Saudiaraber stellen die wissenschaftlichen Grundlagen in Frage», betonte ein Teilnehmer, der anonym bleiben wollte. Von einer Strategie der «Verhinderung» berichtete ein anderer.
Saudi-Arabien hatte gemeinsam mit den USA und Russland bereits im vergangenen Dezember bei der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz ein entschiedenes Bekenntnis zu den IPCC-Befunden verhindert. Riad wehrt sich insbesondere gegen die Feststellung, dass eine Erderwärmung um mehr als 1,5 Grad verheerende und voraussichtlich unumkehrbare Folgen hätte.
Der Weltklimarat erarbeitet für die Politik wissenschaftliche Empfehlungen zum Klimawandel. Die 30-seitige Zusammenfassung des aktuellen Sonderberichts waren die Vertreter der IPCC-Staaten in den vergangenen Tagen Zeile für Zeile durchgegangen. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die internationale Gemeinschaft auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Mass von deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, möglichst aber auch 1,5 Grad.