Wegen milliardenschweren Abschreibungen erleidet Bayer einen hohen Verlust. Der EBITDA fiel um mehr als 21 Prozent.
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Die Glyphosat-Klagen gegen die US-Tochter Monsanto kommen Bayer teuer zu stehen. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Abschreibung in Milliardenhöhen brocken Bayer im Agrargeschäft hohe Verluste ein.
  • Zusätzlich wird der Agrarmarkt durch negative Währungseffekte stark belastet.
  • Weiter holte sich Bayer eine Klagewelle wegen krebserregenden Mittel ins Haus.
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Milliardenschwere Abschreibungen im Agrargeschäft haben Bayer im dritten Quartal einen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen ein Minus von 2,74 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,036 Milliarden vor Jahresfrist. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) fiel um mehr als 21 Prozent auf 1,795 Milliarden Euro. Dies teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Dienstag mit.

Dabei wirken sich auch negative Währungseffekte belastend aus. Der Umsatz sank um 13,5 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Rückgang von gut fünf Prozent zu Buche.

Negativer Währungseffekt belastet Agrarmarkt

Die bereits im Sommer gesenkten Jahresziele bekräftigte Bayer. Die Auswirkungen der Pandemie verstärkten aber die Belastungen für die Agrarsparte Crop Science. So Finanzchef Wolfgang Nickl.

Bayer Glyphosat Prozess
Das Logo des Konzerns Bayer. - dpa

Hinzu kämen negative Währungseffekte wie die massive Abwertung des brasilianischen Reals. Diese belasten das Geschäft im zweitgrössten Agrarmarkt der Welt deutlich.

Die Wertberichtigungen in der Sparte wirken sich im dritten Quartal mit insgesamt 9,25 Milliarden Euro aus. In der Agrarsparte muss von einer Sonderabschreibung auf Vermögenswerte im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich ausgegangen werde. Dies hatte Bayer bereits Ende September angekündigt.

Klagewelle wegen krebserregendem Mittel

Just diesen Bereich hatte Bayer durch die milliardenschwere Übernahme des US-Konzerns Monsanto deutlich ausgebaut. Und sich eine Klagewelle wegen des angeblich krebserregenden Unkrautvernichters Glyphosat ins Haus geholt. Ende Juni hatte sich das Unternehmen in dem Rechtsstreit mit einem Grossteil der Kläger geeinigt.

Glyphosat
Der Einsatz von Glyphosat ist in Europa umstritten. In zwölf Bieren fanden die Testtrinker Spuren des Unkrautvernichters. - Keystone

Der Vergleich dürfte nun aber teurer werden als angenommen. Bayer geht davon aus, dass das Konzept für die Lösung möglicher künftiger Klagen etwa zwei Milliarden kosten wird. Was deutlich mehr ist, als die ursprünglich erwarteten 1,25 Milliarden.

Konzept zum Klagen umgehen neu überarbeitet

Der Vorschlag zum Umgang mit möglichen künftigen Klagen geriet aber ins Wanken. Dies, nachdem der zuständige US-Bezirksrichter Chhabria daran Zweifel geäussert hatte. Dieses Konzept wurde deshalb überarbeitet, Bayer hatte zuletzt erklärt, dabei Fortschritte erzielt zu haben.

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