In seinem Geständnis hat der Attentäter von Halle bedauert, beim Anschlag im Oktober nicht noch mehr Menschen getötet zu haben.
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Eine Gedenkstätte für die Opfer des Anschlags in Halle (D). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. Oktober wurde in einer Synagoge in Halle (D) ein Attentat verübt.
  • Der Attentäter bereut es in seinem Geständnis, nicht noch mehr Menschen getötet zu haben.
  • Zudem bereue er es, die falschen Menschen erschossen zu haben.
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Der Attentäter von Halle hat in seinem ausführlichen Geständnis bedauert, zu wenige Menschen getötet zu haben und ausserdem die falschen. Als er die deutschen Namen seiner Opfer gehört habe, sei er zusammengezuckt, berichteten NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung».

Er habe es in erster Linie auf Juden abgesehen gehabt. Dann sei er auf «Nahöstler» in einem Dönerladen ausgewichen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äusserte sich dazu am Montag auf Anfrage nicht.

Anschlag am jüdischen Feiertag Jom Kippur

Stephan B. hatte am 9. Oktober versucht, in der Synagoge von Halle ein Blutbad anzurichten. Dort hatten sich die Menschen versammelt, um den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu feiern.

halle anschlag
Nach dem Anschlag in Halle (D) fanden Kundgebungen gegen Antisemitismus und Rassismus statt. - Keystone

Als B. an der Synagogentür scheiterte, erschoss er erst eine 40-jährige Passantin und dann in einem Dönerladen einen 20-jährigen Kunden. Andere Opfer wurden verletzt, oder sie konnten nur knapp entkommen. Dabei filmte er sich und übertrug alles live im Internet.

Es wird erwartet, dass die ermittelnde Bundesanwaltschaft in den nächsten Tagen Anklage gegen den 28-Jährigen erhebt. Sie wirft ihm zweifachen Mord und versuchten Mord in mehreren Fällen vor.

Videomaterial des IS auf dem Computer

B. habe den Ermittlern stolz davon erzählt, wie er sich seine Waffen selbst zusammengebaut habe, hiess es in dem Bericht. Um sich die nötigen Chemikalien besorgen zu können, habe er seine Zinnfiguren für 4000 Euro über die Internet-Plattform Ebay verkauft.

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Trauer nach dem Anschlag von Halle - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

B. habe auf seinem Computer zahlreiche Videos gehabt, in denen zu sehen sei, wie Menschen auf brutalste Art umgebracht werden. Einer dieser Filme soll zeigen, wie Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zwei türkische Soldaten bei lebendigem Leib verbrennen.

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