Arcturus-Auffrischungsimpfung wegen neuer Variante empfohlen

Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Das beweist unter anderem die Ausbreitung der Arcturus-Variante in Deutschland, die laut RKI bereits anteilsmässig 67 Prozent erreicht haben soll. Um die Betroffenen vor schweren Verläufen und tödlichen Folgen zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Arcturus-Auffrischungsimpfung.

Der Virologe Martin Stürmer hat sich gegenüber «FOCUS online» für die Arcturus-Auffrischungsimpfung in Deutschland ausgesprochen. Er meint: «Grundsätzlich sollte sich jeder gemäss der aktuellen Stiko-Empfehlungen gegen Sars-CoV-2 geimpft haben. Wenn das Schema noch unvollständig ist, sollte eine Nachimpfung unabhängig von den aktuell zirkulierenden Varianten erfolgen.»

Der Virologe gibt jedoch zu bedenken: «Inwieweit eine weitere Boosterung die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit Arcturus reduziert, lässt sich aber aktuell nicht abschätzen. Ich wäre hier aber eher zurückhaltend.»

Stürmer erklärt, dass Arcturus durchaus das Potential hätte, unser Immunsystem zu unterwandern. In diesem Fall würde eine Boosterung mit den aktuellen Impfstoffen seiner Meinung nach nicht viel helfen. Diese sind nämlich «mit für die aktuell vorherrschende Grundimmunität in der Bevölkerung verantwortlich sind.»

Die Stiko empfiehlt aktuell neben der zweifachen Corona-Impfung (Grundimunisierung) eine Auffrischungsimpfung für Personen ab zwölf Jahren. Zwei Auffrischungsimpfungen werden für Personen ab fünf und ab 60 Jahren in Deutschland empfohlen. Eine Arcturus-Auffrischungsimpfung käme laut Stiko aktuell nur für besonders gefährdete Personen in Deutschland infrage.