Afrikanische Aktivisten prangern Deutschland wegen Gasvorhaben an

Das Wichtigste in Kürze
- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dem Senegal während einer Afrika-Reise Unterstützung bei der Erschliessung eines Gasfeldes vor der Küste versprochen.
Das kleine Land in Westafrika soll zumindest einen Teil der Lücke füllen, die durch das fehlende Gas aus Russland entstanden ist. Ab Herbst 2023 will der Senegal Flüssigerdgas (LNG) exportieren – unter anderem nach Deutschland und Europa.
«Tut nichts, was ihr nicht auch in eurem Heimatland tun würdet», forderte der Senegalese Sarr. Durch Vorhaben wie dieses müssten Menschen umgesiedelt werden, die eigentlich an der Küste lebten und ihr Leben darauf eingerichtet hätten. Die Küstenregionen würden verschmutzt und die Einheimischen vertrieben. Afrika brauche zwar Entwicklungshilfe, aber diese müsse durch Investitionen in Bildung und durch erneuerbare Energien angetrieben werden.
Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die gemeinsam mit den afrikanischen Aktivisten auftrat, nannte das deutsche Gasprojekt im Senegal ein Symbol für das, was auf dem Klimagipfel falsch laufe. Länder wie Deutschland würden herumlaufen und von Klimagerechtigkeit sprechen, aber gleichzeitig erwarten, dass afrikanische Länder für den «Energie-Murks» bezahlten, den sie selbst verursacht hätten.