58 Migranten an Bord der Aquarius gehen in Malta an Land

Das Wichtigste in Kürze
- Nach Tagen gingen am Sonntag 58 Migranten in Malta von Bord der «Aquarius».
- Sie sollen auf ein Schiff der maltesischen Marine umsteigen und in La Valletta landen.
Das private Rettungsschiff «Aquarius» hat nach fünf Tagen des Wartens 58 Migranten nahe Malta an ein Schiff der dortigen Küstenwache überreicht. Die Übergabe erfolgte am Sonntagvormittag. Das bestätigte eine Sprecherin der NGO SOS Méditerranée, die zusammen mit der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen das Schiff betreibt. Sie sollen auf ein Schiff der maltesischen Marine umsteigen und in La Valletta landen.
Die «Aquarius» hatte seit Dienstag nahe Malta darauf gewartet, die Menschen übergeben zu können. Schlechtes Wetter hatte dies verzögert. Die Migranten sollen auf vier EU-Länder verteilt werden, darunter Deutschland.
Die 58 Menschen waren zwischen dem 20. und dem 23. September zusammen mit einer Hündin vor der Küste Libyens von der «Aquarius» aufgenommen worden. Am Dienstag fiel die Entscheidung, sie nach Malta zu bringen. Zuvor hatten neben Deutschland auch Spanien, Frankreich und Portugal zugesagt, sie aufzunehmen. Dorthin sollen die Migranten von Malta aus ausgeflogen werden.
Die «Aquarius» war das einzig Rettungsschiff im zentralen Mittelmeer, nachdem der italienische Innenminister Matteo Salvini das Einlaufen privater Schiffe mit Migranten in italienische Häfen untersagt hatte. Am Samstag kündigte aber die spanische NGO Proactiva Open Arms an, wieder Migranten auf dem Mittelmeer zwischen Italien und Libyen retten zu wollen. «Die Zeit ist gekommen: #Astral kehrt auf das zentrale Mittelmeer zurück», schrieb sie in Anspielung auf eines ihrer beiden Schiffe.