Das Jahr 2023 ist auf dem Kurs, das wärmste je gemessene zu werden. Der September war durchschnittlich 0,93 Grad wärmer als im Referenzzeitraum.
Der Sommer liess Deutschland schwitzen.
Der Sommer liess Deutschland schwitzen. - Jens Büttner/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das aktuelle Jahr könnte das wärmste je gemessene werden.
  • Um Schnitt lagen die Temperaturen 2023 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
  • Im September war es durchschnittlich 0,93 Grad wärmer als im Referenzzeitraum 1991-2022.
Ad

Das laufende Jahr ist auf dem Kurs, das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag mit.

Der ungewöhnlich warme September nach einem Sommer mit Rekordtemperaturen habe den Ausschlag dafür gegeben, hiess es in der Mitteilung. Die durchschnittlichen Temperaturen 2023 lagen demnach bislang um 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau.

Das sind nur 0,1 Grad unter den als Klimaziel ausgegebenen 1,5 Grad des Pariser Klima-Abkommens, die bis zum Ende des Jahrhunderts nicht längerfristig überschritten werden sollen. Im September waren es demnach aber sogar schon 1,75 Grad mehr als im vorindustriellen Referenzzeitraum von 1850 bis 1900.

Schatten
Schafe suchen im Schatten Abkühlung. - keystone

Der September dieses Jahres sei aber nicht nur global der wärmste je gemessene gewesen. Die Temperaturen waren mit durchschnittlich 0,93 Grad über dem Referenzzeitraum von 1991 bis 2022 auch der stärkste je erfasste Ausschlag eines Monats.

«Zwei Monate vor der (UN-Weltklimakonferenz) COP 28 ist das Gefühl der Dringlichkeit für ambitionierte Klimaschutzmassnahmen nie wichtiger gewesen.» Dies sagte Copernicus-Vizechefin Samantha Burgess der Mitteilung zufolge.

Meereseis und Niederschläge

Auch bei der Ausdehnung des antarktischen Meereises gab es einen Negativrekord im September. Sie verblieb auf einem historischen Niedrigstand mit neun Prozent unter dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. In der Arktis war die Ausdehnung des Meereises im September auf Platz fünf der niedrigsten Werte.

Bei den Niederschlägen war das Bild im September durchwachsen. Während es in weiten Teilen Westeuropas mehr als üblich regnete und es in Griechenland und Libyen infolge von Sturm «Daniel» sogar zu Überschwemmungen kam, wurde in anderen Teilen Europas, der USA, Mexikos, Zentralasiens und Australiens der trockenste September seit Beginn der Aufzeichnungen registriert.

Sorgen Sie sich ums Klima?

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmässig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, der Meereisdecke und Niederschlagsdaten. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfliessen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DatenEU