Windows 11 Recall: Microsofts KI-Tool sieht alles

Microsoft hat vor einigen Wochen angekündigt, dass die umstrittene Funktion «Recall» bald für alle Copilot+-PCs freigeschaltet wird. Nun hat das Unternehmen den Schritt gewagt und verteilt Recall auf kompatible Systeme.
Windows 11 Recall: KI-gestützte Bildschirmaufnahmen
Windows 11 Recall erfasst laut «PCWorld» alle Aktivitäten in Sekundenabständen als verschlüsselte Screenshots. Die KI durchsucht diese Aufnahmen, um gelöschte Dateien oder vergessene Informationen wiederzufinden.
Microsoft betont, die Daten blieben lokal gespeichert und würden nicht an Dritte weitergegeben, wie «BleepingComputer» berichtet.
Opt-in-Option und Deinstallationsmöglichkeit
Aktiviert wird Recall ausschliesslich manuell während der Einrichtung von Copilot+-PCs. Laut «Microsoft Support» lässt sich das Tool über die Systemsteuerung komplett entfernen, wobei temporäre Kopien automatisch gelöscht werden.

Nutzer können zudem festlegen, welche Apps und Webseiten ausgeschlossen werden sollen, wie «Tom's Hardware» bestätigt.
Sicherheitsupgrades nach Kritik der Community
Nach massiven Datenschutzbedenken verschob Microsoft den Start um fast ein Jahr. «PCMag» zufolge integrierte das Unternehmen zusätzliche Schutzmassnahmen wie TPM-Verschlüsselung und Windows Hello-Authentifizierung.
David Weston, Sicherheitsexperte bei Microsoft, bezeichnet Recall gegenüber «PCMag» als „sicherste Erfahrung in Windows“.
Granulare Kontrolle über gespeicherte Daten
Nutzer können Snapshots laut «Microsoft Support» nach Applikationen, Zeiträumen oder Domains filtern. Die Standard-Speicherdauer beträgt drei Monate, lässt sich aber individuell anpassen.
Über die Einstellungen lässt sich die Funktion pausieren oder der gesamte Verlauf löschen, wie «XDA Developers» erläutert.
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Recall funktioniert dabei nur auf Geräten mit Snapdragon-X-Chipsatz und mindestens 256 GB Speicher. Intel- und AMD-Modelle sollen folgen, sobald entsprechende NPUs verfügbar sind, wie «BleepingComputer» schreibt.
Die Funktion unterstützt aktuell sechs Sprachen, darunter Deutsch und Englisch.
Reaktionen und Datenschutzbedenken
Trotz der Sicherheitsmassnahmen bleiben Skeptiker laut «BleepingComputer»-Kommentaren misstrauisch. Kritiker befürchten, dass die Screenshots bei Hackerangriffen oder staatlicher Überwachung missbraucht werden könnten.
Microsoft verweist auf die lokale Verschlüsselung und Windows Hello als Schutzmechanismen.