Nachfrage nach Robo-Advisor ist tiefer als erwartet

Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachfrage nach Robo-Advisory ist in der Schweiz ziemlich tief.
- Die Gründe dafür liegen bei den hohen Kosten.
Robo-Advisor sollten klassische Fondsmanager ersetzen: Algorithmen statt Menschen verwalten Portfolios. Doch die erwartete «Robo-Revolution» bleibt bis jetzt aus, wie «finews.ch» schreibt.
Genaue Daten und eine Erklärung dafür liefert eine neue Asset Management Studie der Hochschule Luzern.
Robo-Advisor: Marktdurchdringung von 0,01 Prozent
2018 wurden in der Schweiz weniger als 320 Millionen Franken von Robo-Advisor verwaltet. Das sind nur gerade 0,01 Prozent aller in der Schweiz verwalteten Vermögen. Bei 0,01 Prozent liegt auch der Anteil der Robo-Kunden an allen potentiellen Kunden.
Das ist deutlich weniger als in den USA: Dort benutzen zwei Prozent der Kundschaft einen digitalen Verwalter.
Kosten als Hauptgrund
Grund dafür sind die Kosten, wie «finews.ch» weiter erklärt. In der Schweiz muss man für einen digitalen Vermögensverwalter im Durchschnitt eine Pauschalgebühr von 0,73 Prozent zahlen. Zudem gibt es durchschnittliche Produktgebühren von 0,22 Prozent.
US-amerikanische Anbieter können dagegen Pauschalgebühren von bis zu 0 Prozent verlangen. Sie nutzen nämlich «Robo-Advisory als zusätzlichen Vertriebskanal für Inhouse-Produkte». Die Schweizer lagern an externe Anbieter aus – US-Amerikaner haben interne Lösungen.
Und auch bei den Produktgebühren liegt die Schweiz im Hintertreffen: In den USA zahlt man durchschnittlich einen halb so grossen Anteil.
Um den Robo-Advisor doch noch beliebter zu machen, schlägt die Luzerner Studie Partnerschaften mit etablierten Vermögensverwaltern vor. Diese würden es ermöglichen, «Grössenvorteile und Markenbekanntheit zu entwickeln».