2019 sind Macs erstmals mehr angegriffen worden als PCs mit Windows: Hacker haben im vergangenen Jahr ihre Angriffe auf Apple-Computer intensiviert.
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Macs wurden 2019 erstmals mehr angegriffen als PCs. Doch auch Google erhält im Malware-Bericht schlechte Noten. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr wurden auf Macs erstmals mehr Angriffe pro Gerät erfasst als auf PCs.
  • Vor allem bei chinesischen Android-Smartphones ist vorinstallierte Malware ein Problem.
  • Google, Facebook und Amazon stehen für schwere Eingriffe in die Privatsphäre unter Kritik.
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Hacker haben 2019 Apple in den Fokus genommen: Erstmals wurden auf Macs mehr Angriffe mittels Malware registriert als auf PCs. Man kann tatsächlich von einer Hacker-Offensive reden: Auf Macs wurden fast doppelt so viele Angriffe pro Gerät registriert wie auf Windows PCs.

Macs deutlich häufiger angegriffen als PCs

Noch nie zuvor wurden Macs häufiger angegriffen als PCs. Da es deutlich weniger iOS-Systeme gibt als Windows-Systeme, waren PCs in der Vergangenheit stets die beliebteren Ziele für Hackerangriffe. Das hat sich nun geändert: Im vergangenen Jahr wurden pro Mac 11 Angriffe registriert. Bei PCs waren es nur 5,8.

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Eine Person tippt auf der Tastatur eines Laptops. - Pixabay

Dies geht aus einem Bericht von «Malwarebytes» hervor. Der Anbieter für Antivirus-Software hat gestern Dienstag einen umfassenden Bericht zur Bedrohungslage durch Malware veröffentlicht.

Unternehmen im Hacker-Fokus

Erfreulicherweise wurden im vergangenen Jahr 2 Prozent weniger Angriffe auf Heimsysteme registriert. Dafür gerieten Unternehmen deutlich öfter ins Visier: Hier stellt «Malwarebytes» einen Anstieg von 13 Prozent fest.

Alarmierend ist der Anstieg bei sogenannter Adware. Dabei handelt es sich nicht um schädliche Viren, sondern Programme, die zusätzliche Werbung beim Nutzer anzeigen. Bei privaten Nutzern stieg die Adware-Menge um 13 Prozent, bei Geschäften stieg sie gar um 463 Prozent.

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Insbesondere chinesische Smartphones enthalten vorinstallierte Malware. (Symbolbild) - dpa

Android: vorinstallierte Malware schadet Systemen

Bei Android-Geräten war insbesondere vorinstallierte Malware ein Problem. Was im ersten Moment irritierend wirkt, ist seit Jahren eine gängige Praxis: Besonders warnt «Malwarebytes» vor «Adups». Die App ist auf den meisten chinesischen Smartphones vorinstalliert und ist für Firmware-Updates notwendig.

«Adups» und andere vorinstallierte Apps stehlen zahlreiche persönliche Daten des Nutzers und leiten diese weiter. Gleichzeitig ist das Programm essenziell für die Funktion des Smartphones. Dadurch ist die Entfernung mit grossen technischen Eingriffen und erheblichem Aufwand verbunden.

Macs und PCs: Düsteres Bild vom Datenschutz

Um den Datenschutz ist es nach wie vor nicht gut bestellt. Hier sind es nicht Hacker, die «Malwarebytes» kritisiert, sondern Facebook, Google und Amazon. Für die IT-Giganten ist die Nutzung von Userdaten nach wie vor ein wichtiges Geschäft.

Smart Home
Die Smart-Home-Geräte von Amazon und Google werden scharf kritisiert. Sie greifen die Privatsphäre an. - dpa

Bei Facebook wurden gleich mehrere Datenklau-Skandale aufgedeckt. Amazons smarte Türklingeln teilten ihre Bilder auch gerne ungefragt mit Mitarbeitern des Unternehmens. Und Google «vergass», Kunden mitzuteilen, dass sie abgehört werden. Das Smart-Home-Tool «Nest Secure» von Google spioniert abseits der Einbrecherbekämpfung auch umfangreich das Eigenheim aus.

Apples Privatsphären-Offensive des vergangenen Jahres erhält von «Malwarebytes» gute Noten. Lobend erwähnt «Malwarebytes» auch die politischen Prozesse, die derzeit gegen die bisher legale Datensammelwut von Google und Co. angestrebt werden. Doch legale Malware bleibt nach wie vor ein grosses Problem.

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