Cookies: Google rudert beim geplanten Verbot endgültig zurück

Google hat überraschend entschieden, das geplante Verbot von Drittanbieter-Cookies in Chrome nicht umzusetzen. Ursprünglich sollte der Tracking-Mechanismus bis 2025 aus dem Browser verschwinden.
Nach intensiven Rückmeldungen aus der Werbebranche und von Regulierungsbehörden bleibt nun alles beim Alten. Nutzer können weiterhin selbst in den Einstellungen entscheiden, ob sie die Cookies zulassen oder blockieren wollen, wie «Adzine» berichtet.
Cookies: Google zieht Verbot zurück
Die sogenannte Privacy Sandbox, Googles Initiative für mehr Datenschutz, bleibt weiterhin bestehen. Google will damit datenschutzfreundliche Alternativen für personalisierte Werbung schaffen.

Dennoch verzichtet der Konzern auf einen neuen, separaten Dialog zur Cookie-Einwilligung. Stattdessen bleibt es beim bisherigen Opt-out-Verfahren in den Chrome-Einstellungen.
Die Verantwortung für die Einholung der Nutzereinwilligung liegt weiterhin bei Publishern und Werbetreibenden.
Widerstand aus der Branche und von Behörden
Die Werbeindustrie hatte sich vehement gegen das Aus der Drittanbieter-Cookies gewehrt. Viele Unternehmen befürchteten massive Einbussen bei der personalisierten Werbung.
Nerven dich die Cookies in Browsern sehr?
Auch Regulierungsbehörden wie die britische CMA hatten Bedenken geäussert. Sie wollten sicherstellen, dass Google durch neue Datenschutz-Standards nicht seine marktbeherrschende Stellung ausbaut, wie «t3n» berichtet.
Cookie-Verbot war Herausforderung für Google
Technisch wäre ein vollständiges Cookie-Verbot zudem mit Einschränkungen für viele Webdienste verbunden gewesen. Beispielsweise hätten Microsoft-365-Anwendungen unter der Blockade gelitten, wie «Dr. Windows» erklärt.
Google stand vor der Herausforderung, Datenschutz, Nutzerinteressen und Werbeerlöse in Einklang zu bringen.
Reaktionen und Ausblick der Experten
Experten sehen in Googles Kurswechsel ein Zugeständnis an die Realität des Werbemarktes. Die Adtech-Branche bleibt damit vorerst handlungsfähig.

Gleichzeitig bleibt der Druck von Regulierungsbehörden bestehen, alternative Datenschutzlösungen zu entwickeln, die den Wettbewerb nicht verzerren. Die Privacy Sandbox steht weiterhin unter Beobachtung, sowohl von Datenschützern als auch von Wettbewerbsbehörden, wie «t3n» berichtet.
Google betont, dass man weiterhin an offenen Standards arbeite, um den Datenschutz im Web zu verbessern. Die endgültige Abschaffung der Cookies bleibt damit auf unbestimmte Zeit verschoben.