Der Absturz von «Tiangong 1» ist keine Ausnahme. Viele Raumstationen haben irgendwann ihren Zenit erreicht und werden dann mehr oder weniger kontrolliert zum Absturz gebracht.
Der Absturz von «Tiangong 1» ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Der Absturz von «Tiangong 1» ist so sicher wie das Amen in der Kirche. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Absturz von Raumstationen wie etwa bei «Tiangong 1» ist keine Seltenheit.
  • Das gleiche Schicksal mussten bereits Raumstationen wie die «Mir» erleiden.
  • Der Weiterbetrieb im All ist für die Raumfahrtsgesellschaften einfach zu teuer.
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Der Gedanke, dass Teile des 2016 ausser Kontrolle geratenen chinesischen Raumlabors «Tiangong 1» bald auf der Erde einschlagen werden, ist eher beängstigend (Nau berichtete). Jedoch sind abstürzende Raumstationen keine Seltenheit. Der Grund dafür ist simpel. Wie «Motherboard» herausgefunden hat, ist die Lebensdauer der allermeisten Raumlabors beschränkt.

Saljut, Skylab, Mir

Die abstürzende «Tiangong 1» hat einige berühmte Vorgänger. Etwa die russischen «Saljut»-Stationen sowie die «Mir». Auch die momentan noch aktive «ISS» wird früher oder später wieder in die Erdatmosphäre eintreten und grösstenteils verglühen.

Der Grund für die Aufgabe der Weltraumstationen ist relativ simpel. Mit der Zeit werden die Labore im All schmutzig – auf der «Mir» soll es etwa Schimmelpilze und Mikroben gegeben haben – und selbst mit grossem Wartungsaufwand werden die Stationen irgendwann für die Astronauten zu unsicher, spätestens dann wird der Absturz entschieden.

Kontrollierter Eintritt zu teuer

Dass Stationen wie momentan «Tiangong 1» ausser Kontrolle geraten, ist eher selten. Jedoch wird das chinesische Labor, exakt gleich wie die anderen Stationen, beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen. Die restlichen Trümmer stürzen an irgendeinem Punkt weiter nördlich als 43ºN oder weiter südlich als 43ºS auf die Erde – dass es die Schweiz trifft ist also so gut wie ausgeschlossen.

Für den kontrollierten Wiedereintritt der millionenschweren Gefährte fehlt den Raumfahrtgesellschaften meistens das Geld. Denn mit einem Wiederbetrieb auf der Erde – etwa als Studienobjekt – lässt sich heutzutage auch kaum mehr genug Geld verdienen.

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