Eklat beim Besuch in China der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Deutsche Korrespondenten wurden von einer Pressebegegnung ausgeschlossen.
Merkel Eklat
Merkel am Freitag in Peking an der Pressekonferenz. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag war in Peking eine Pressekonferenz mit Angela Merkel geplant.
  • «Aus Kapazitätsgründen» wurden nur mitgereiste deutsche Journalisten zugelassen.
  • Erst nach heftigen Protesten zeigte sich China einsichtig.
  • Es wird spekuliert, dass Peking unangenehmen Fragen ausweichen wollte.
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Beim China-Besuch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel ist es zu einem Eklat gekommen. Es ging um die Zulassung der in Peking ansässigen deutschen Journalisten.

Die chinesische Seite verweigerte der Mehrheit der Korrespondenten eine Teilnahme an der gemeinsamen Pressebegegnung von Merkel und Premier Li Keqiang.

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Angela Merkel an der Pressekonferenz, bei der es zu einem Eklat um die Zulassung der in Peking ansässigen deutschen Journalisten gekommen ist. Foto: Andrea Verdelli - keystone

Die Zusammenkunft mit Medienvertretern war am Freitag nach ihren Gesprächen geplant. Bei der Pressekonferenz in der Grossen Halle des Volkes könnten aus «Kapazitätsgründen» nur die aus Deutschland mitgereisten deutschen Journalisten teilnehmen. Das hiess es anfangs von chinesischer Seite.

Schliesslich vier Korrespondenten zugelassen

Nach Protesten erlaubte die chinesische Seite schliesslich doch vier deutschen Korrespondenten die Teilnahme, während andere weiter nicht dabei sein konnten.

Chinesen Uiguren
In «Ausbildungszentren» wie diesen halten die Chinesen die muslimischen Uiguren gefangen. - Keystone

In der Delegation wurde spekuliert, ob damit vielleicht allzu kritische Fragen vermieden werden sollen. Unbeliebte Themen wie die Unruhen in Hongkong oder das Schicksal der muslimischen Minderheit der Uiguren sollten vermieden werden. Die Uiguren sind zu Hunderttausenden in Umerziehungslager gesteckt worden.

Kritik an Peking nach Eklat beim Besuch von Merkel

Das chinesische Vorgehen sei «nicht nachvollziehbar und entspricht aus unserer Sicht nicht den internationalen Standards», verlautete aus Delegationskreisen.

Auch Korrespondenten internationaler Medien in Peking konnten nicht teilnehmen. Erlaubt war nur die Teilnahme an dem Empfang mit militärischen Ehren.

Eklat Merkel
Angela Merkel wird in China mit militärischen Ehren empfangen. - keystone

Der Ausschluss ist ein weiteres Zeichen für die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ausländischer Berichterstatter in China. Dies wird vom Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) beklagt.

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