China erhofft sich von einem starken AfD-Ergebnis bei der Bundestagswahl 2025 eine Schwächung Deutschlands und Europas. Das sind die Gründe.
Xi Jinping
Laut der Nachrichtenagentur Xinhua erklärte Xi, dass es in einem Zollkrieg keine Gewinner gebe und man sich letztlich selbst isoliere. (Archivbild) - dpa

Die chinesische Führung setzt auf ein gutes Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl 2025.

«Tagesschau» berichtet, dass ein starkes AfD-Ergebnis die nächste deutsche Regierung sowie Europa schwächen würde.

Dies käme Peking gelegen.

Gründe für Chinas Hoffen auf die Bundestagswahl 2025

Kristin Shi-Kupfer von der Universität Trier erklärt gegenüber «Tagesschau» weitere Gründe. Die Positionen der AfD seien aus Sicht vieler chinesischer Internetnutzer näher an den Positionen der chinesischen Regierung.

«Das harsche Reden, kantige Gesten – das alles passt zur Bewunderung autokratischer Führungspersönlichkeiten, die es bei vielen Menschen in China gibt.» So zitiert sie «Tagesschau».

bundestagswahl 2025
Chinas Präsident Xi Jinping setzt auf eine starke AfD während der Bundestagswahl 2025. (Archivbild) - keystone

Dazu gehöre zum Beispiel die Kritik an der europäischen Unterstützung für die Ukraine.

AfD-Vorsitzende im Fokus

Alice Weidel, AfD-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin bei der Bundestagswahl 2025, geniesst in China besondere Aufmerksamkeit. «Focus Online» berichtet, dass Weidel in chinesischen sozialen Medien als «Eiserne Lady» oder «Zweite Merkel» gefeiert wird.

Weidels Verbindung zu China reicht weit zurück. Sie lebte fünf Jahre in Peking und Shanghai und spricht Chinesisch.

Dies verschafft ihr Respekt und Anerkennung im Reich der Mitte.

Geheime Treffen enthüllt

Recherchen von «Focus Online» haben ergeben, dass Weidel in den vergangenen Jahren enge Kontakte zu China pflegte. Sie soll sich regelmässig mit dem ehemaligen chinesischen Botschafter Wu Ken getroffen haben.

Hast du Sorge, dass die AfD besonders gut abschneidet bei der Bundestagswahl 2025?

Diese Treffen fanden laut «Focus Online» in der Privatresidenz von Wu Ken statt. Weidel bestätigte, die Residenz mehrmals aufgesucht zu haben.

Ihre Gründe seien gewesen, sich über die chinesische Sicht auf die Lage in der Ukraine zu informieren.

Kritik an den Kontakten

Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter hält die regelmässigen Treffen zwischen Weidel und dem chinesischen Botschafter laut «Focus Online» für «sehr ungewöhnlich». Er vermutet eine mögliche Einflussnahme Chinas auf die AfD-Vorsitzende.

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AfD-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Alice Weidel pflegt enge Kontakte mit China. - keystone

SPD-Aussenpolitiker Ralf Stegner sieht in Weidels Nähe zu China keine Überraschung. Er erklärt gegenüber «Focus Online», dass viele AfD-Politiker enge Kontakte zu autoritären Regimen wie China pflegen würden.

Wirtschaftliche Interessen

Die AfD-Fraktion setzt sich laut «Bundestag» für ein Ende der Sanktionen gegen China ein. Sowie für die Ratifizierung des Investitionsschutzabkommens zwischen der EU und China.

Sie fordert einen Fokus auf den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen und Marktzutrittsbarrieren.

Diese Position deckt sich mit Chinas wirtschaftlichen Interessen in Europa. Peking hofft offenbar, durch eine gestärkte AfD seine Handelsbeziehungen zu Deutschland zu verbessern.

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