Schweine kämpfen an Amsterdams Flughafen gegen Vogelschlag

Das Wichtigste in Kürze
- Amsterdams Flughafen verzeichnete im letzten Jahr 150 Vogelschläge.
- Nun wurde eine neue Strategie getestet, um solche Vorfälle künftig zu verhindern.
- Während des Pilotprojekts standen zwanzig Schweine für den Flughafen im Einsatz.
Vögel stellen im Flugverkehr eine grosse Gefahr dar: Wenn sie in die Turbine eines Fliegers geraten, kann es gefährlich werden.
Im Kampf gegen sogenannten Vogelschlag setzt der Amsterdamer Flughafen Schiphol jetzt auf eine aussergewöhnliche Strategie: Zusätzlich zu den 20 mit Laserstrahlen ausgerüsteten Vogelkontrolleuren sollen ebenfalls 20 Schweine Gänse und Co. vom Rollfeld fernhalten.
Die Schweine wurden von einem kleinen Farm-Unternehmen beschafft. Co-Besitzer Stan Gloudemans erklärt gegenüber «CNN», wie die Schweine den Flugverkehr sicherer machen sollen: Zum einen würden sie den Vögeln die Nahrung wegfressen, womit diesen der Anreiz, den Flughafen anzufliegen, genommen werden soll. Zudem sind Schweine Allesfresser: Wenn Gänse also auf dem Flughafengelände landen, ist es möglich, dass die Säue Jagd auf sie machen.
Schweine als «lebende Vogelscheuchen»
Da Schweine deutlich langsamer sind als Vögel, dürften deren Erfolgschancen, eine Gans zu fangen, sehr gering sein. Allerdings dürften sie den Gänsen Angst einjagen und somit als «lebende Vogelscheuchen» fungieren.
Das Pilotprojekt fand während sechs Wochen statt und wurde im November abgeschlossen. In den nächsten Monaten werden die Ergebnisse der Analyse erwartet. Der Flughafen untersucht beispielsweise, wie viele Vögel trotz der Anwesenheit der Schweine auf dem Gelände gesichtet wurden.
Haben Sie Flugangst?
Verglichen wird dies mit der Zeit, in der keine Schweine auf dem Flughafen patrouillierten. Im Jahr 2020 verzeichnete der Flughafen Schiphol 150 Vogelschläge, wie eine Sprecherin gegenüber «CNN» mitteilt.
Für Gloudemans war die Anfrage vom Flughafen eine «merkwürdige Frage». Denn: Normalerweise werden seine Schweine gebucht, um Unkraut und Co. zu entfernen. «Nächstes Mal werden sie mich vielleicht bitten, Diebe fernzuhalten oder so», scherzt er.