Politiker erntet Kritik für Dienstauto – hat aber keins

Das Wichtigste in Kürze
- Die FPÖ kritisiert im österreichischen Amstetten den Bürgermeister für zu hohe Ausgaben.
- Der Dienstwagen des Stadtchefs sei zu teuer und damit müsse nun Schluss sein.
- Doch der Bürgermeister hat gar kein Dienstauto – und reagiert mit Humor.
Diese Dienstwagenaffäre hat es wirklich in sich!
Ans Licht gekommen ist sie im Wahlkampf in der österreichischen Stadt Amstetten. Der dortige FPÖ-Spitzenkandidat Alexander Schnabel hat den Skandal aufgedeckt. Der Dienstwagen des ÖVP-Bürgermeisters Christian Haberhauer sei «teurer Luxus». Und damit «muss Schluss sein», fordert er laut «Kronen-Zeitung» lautstark.
Und die Stadtregierung – obendrein schwarz-grün eingefärbt – gebe auch ganz allgemein viel zu viel Geld aus.
Das Problem an dem Skandal um das viel zu kostspielige Dienstauto: Es gibt ihn gar nicht. Denn es gibt ja nicht einmal das Auto. Der Bürgermeister besitzt nämlich keinen Dienstwagen.
Stadtobere suchen und finden das Dienstauto: ein Bobbycar
Ein gefundenes Fressen ist die Nicht-Affäre trotzdem, knapp zehn Tage vor der Wahl. Denn die Stadtoberen schiessen nun zurück – auf die humorvolle, besonders bissige Art.
«Das angebliche Dienstauto des Amstettner Bürgermeisters wurde gefunden», schreibt Vizebürgermeister Markus Brandstetter auf Facebook. Und hält stolz ein Plastik-Bobbycar in die Kamera.

Er finde es wichtig, «politischen Falschmeldungen nicht immer mit grosser Empörung zu entgegnen», sagt der Vize der «Kronen-Zeitung». Deshalb habe sich die Stadtführung für eine witzige Antwort entschieden.
Sollten Dienstwagen ganz allgemein abgeschafft werden?
Bei anderen Themen fällt selbige jedoch deutlich härter aus. So fordert der FPÖ-Spitzenkandidat etwa auch, die Ortsvorsteher für drei Ortsteile der Stadt abzuschaffen – des Geldes wegen. Doch nicht mit Brandstetter: Für ihn sind die Ortsvorsteher ein wichtiger Ansprechpartner für die Bürger und damit Sinnbild für Bürgernähe.