In Japan lässt sich mit Zügeln gutes Geld verdienen. Die Regierung zahlt Familien knapp 7000 Franken pro Kind, wenn sie dem überfüllten Tokio den Rücken kehren.
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Menschen tummeln sich in einer Einkaufsstrasse im Tokioter Stadtteil Ueno. - Keystone (AP Photo/Hiro Komae)

Das Wichtigste in Kürze

  • Der japanischen Regierung nach wird Tokio zu dicht besiedelt.
  • Daher zahlt sie Familien pro Kind knapp 7000 Franken, wenn sie aus der Stadt wegziehen.
  • Ziel ist es, dass mehr Menschen wieder ins unterbevölkerte ländliche Japan ziehen.
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Tokio platzt aus allen Nähten. Laut der japanischen Statistikbehörde leben in der Präfektur Tokio 6403 Personen pro Quadratkilometer. In den Hauptstadtbezirken alleine sind es 15'510 Menschen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Zürich leben auf der gleichen Fläche 4811, in Bern 2603 Personen.

Das wird selbst der japanischen Regierung zu eng. Um das Problem zu lösen, will sie ordentlich in die Tasche greifen. Ab April zahlt Japan Familien eine Million Yen – knapp 7000 Franken – pro Kind, wenn sie wegziehen.

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Die Japanische Bevölkerung hat mit Demografie-Problemen zu kämpfen. (Symbolbild)
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Die Bevölkerung ist bereits die älteste der Welt. Aufgrund von niedrigen Geburtenraten, wenig Einwanderung und einer hohen Lebenserwartung wird sie in Zukunft noch älter werden. (Symbolbild)
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Zudem ziehen viele Menschen in die Städte. Auf dem Land sind viele Gemeinden unterbevölkert. (Symbolbild)
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Die grossen Städte platzen derweil aus allen Nähten. (Symbolbild)
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Die Regierung will deshalb Familien, die aus Tokio wegziehen, ab April 7000 Franken pro Kind zahlen. (Symbolbild)
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Dies ist nicht der erste Versuch, die Leute mit Geld wieder aus der Stadt zu locken. Jedoch bietet die Regierung nun einen dreimal so hohen Betrag an. (Symbolbild)

Wie «CNN» berichtet, stehen die Gelder laut einem Regierungssprecher auch alleinerziehenden Eltern zu. Wohin die Menschen ziehen, ist egal, solange sie künftig in einem weniger dicht besiedelten Gebiet Japans leben.

Ob der Plan auch aufgeht, ist nicht klar. Die Regierung hat dies nämlich schon einmal versucht, allerdings wird nun dreimal mehr Geld für einen Wegzug geboten.

Ländliches Japan massiv unterbevölkert

Die ländlichen Gebiete Japans geraten zunehmend unter Druck. Die Menschen zieht es in die Städte. Zudem hat das Land die älteste Bevölkerung der Welt.

Würden Sie gerne in einer Metropole wie Tokio leben?

Einem Bericht der «Japan Times» waren 2018 bereits 28,4 Prozent der Einwohner über 65 Jahre alt. Schwache Geburtenraten, wenig Einwanderung und eine hohe Lebenserwartung lassen die Bevölkerung künftig nur noch mehr altern.

Auf dem Land stehen dadurch Millionen Häuser leer, während die Städte immer dichter und teurer werden. Laut «CNN» stuft Japan mehr als die Hälfte der Gemeinden im Land als unterbevölkert ein.

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