Der kolumbianische Präsident hatte zuletzt angekündigt, keine venezolanischen Flüchtlinge impfen zu wollen.
Delcy Rodriguez
Delcy Rodriguez (l), Vizepräsidentin von Venezuela, kritisiert Kolumbien für die Anordnung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kolumbiens Präsident Iván Duque will keine venezolanischen Flüchtlinge impfen.
  • Aus Venezuela hagelt es für diese Anordnung heftige Kritik.
  • Mehr als 1,8 Millionen Flüchtlinge aus Venezuela leben in Kolumbien.
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Venezuelas Vize-Präsidentin Delcy Rodríguez hat die Entscheidung Kolumbiens kritisiert, dass venezolanische Flüchtlinge dort kein Anrecht auf eine Corona-Impfung haben sollen. Sie nannte diese Anordnung des kolumbianischen Staatschefs Iván Duque am Donnerstagabend (Ortszeit) schrecklich und barbarisch.

Weiter sagte sie im Fernsehsender «VTV», Duques Entscheidung sei fremdenfeindlich, rassistisch und verletze die Rechte der Migranten. Rodríguez hatte sich zuvor mit Vertretern des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte getroffen.

Iván Duque
Iván Duque ist Präsident von Kolumbien. (Archivbild) - dpa

Anfang der Woche hatte Duque deutlich gemacht, dass venezolanische Flüchtlinge, die Impfung in Kolumbien nicht bekommen würden. Dies gelte für diejenigen, die keinen offiziellen Aufenthaltsstatus oder nicht die doppelte Staatsbürgerschaft haben. Die Impfungen sollen in Kolumbien im Februar starten.

Hälfte der Flüchtlinge lebt illegal in Kolumbien

Duque wurde dafür auch in Kolumbien, unter anderem von dem früheren Gesundheitsminister Alejandro Gaviria und Ex-Präsident Andrés Pastrana, heftig kritisiert.

Millionen Menschen haben Venezuela verlassen, das einst reiche südamerikanische Land steckt in einer tiefen Krise. Kolumbien hat offiziell 1,8 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen, mehr als jedes andere Land. Mehr als die Hälfte von ihnen lebt illegal dort.

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