«Vorermittlungen» in Russland im Fall Nawalny dauern an

Das Wichtigste in Kürze
- Die Generalstaatsanwaltschaft sah zuletzt keine Anhaltspunkte für einen Giftanschlag auf den Oppositionellen.
Deshalb gebe es auch keinen Grund für strafrechtliche Ermittlungen, hatte die Behörde am Donnerstag mitgeteilt und auf Voruntersuchungen verwiesen.
An dem Tag berichtete die Polizei in der sibirischen Stadt Tomsk, wo sich Nawalny zuletzt aufgehalten hatte, dass sie «Vorermittlungen» eingeleitet und mehr als 100 mögliche Beweise sichergestellt habe. Hinweise auf Drogen oder andere «stark wirkende Mittel» seien etwa in Nawalnys Hotel bis dahin nicht gefunden worden.
Ärzte der Berliner Universitätsklinik Charité gingen von einer Vergiftung aus. Dort wird der Regierungskritiker seit einer Woche behandelt. Am Freitag sprachen die Mediziner von einem nach wie vor ernsten Zustand. Akute Lebensgefahr bestand demnach nicht. Der 44-Jährige liege auf einer Intensivstation im künstlichen Koma.
Nawalnys Team gab an, dass der Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin während einer politischen Reise in Sibirien vergiftet worden sei. Russische Ärzte hatten zunächst keine Hinweise darauf gefunden. Auf den Oppositionen wurden schon mehrfach Anschläge verübt. Er war schon mehrfach festgenommen worden.