Im Irak sind vier Demonstranten am Rande von regierungskritischen Protesten durch gefährliche Tränengas-Granaten getötet worden.
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Eine Gedenkwand für getötete Demonstranten in Bagdad, Irak. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Protesten im Irak sind vier Demonstranten durch Tränengas-Granaten getötet worden.
  • Seit Oktober protestieren Menschen im Irak gegen Korruption und hohe Arbeitslosigkeit.
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Am Rande von regierungskritischen Protesten im Irak sind erneut vier Demonstranten durch extrem gefährliche Tränengas-Granaten getötet worden. Sicherheitskräfte hätten die Granaten am Donnerstag in der Hauptstadt Bagdad abgefeuert.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ärztekreisen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass mit diesen Granaten meist direkt auf Menschen gezielt wird.

Proteste im Irak
Irakische Sicherheitskräfte versuchen einen Protest von regierungskritischen Demonstranten aufzulösen. - dpa

Seit Beginn der Proteste Anfang Oktober wurden nach Angaben der Uno bereits etwa 20 Menschen durch Tränengas-Granaten getötet. Den meisten Opfern zertrümmerten die Geschosse den Schädel. Die Granaten sind den Angaben zufolge zehnmal stärker als die anderswo in der Welt eingesetzten Modelle.

In Bagdad und mehreren südirakischen Städten hatte sich Anfang Oktober eine Protestbewegung formiert. Sie richtet sich gegen die Korruption und hohe Arbeitslosigkeit im Land.

Mehr als 330 Menschen bei Protesten gestorben

Trotz der Gewalteskalation und nächtlichen Ausgangssperren gehen die Iraker weiter auf die Strasse und fordern mittlerweile den Sturz der Regierung. Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurden seither mehr als 330 Menschen getötet.

Kerbela proteste
Demonstranten in der irakischen Stadt Kerbela, 80 Kilometer südlich von Bagdad. - AFP

Die Uno übt derzeit Druck auf die Regierung in Bagdad aus, Reformen umzusetzen. Sie fordert unter anderem Änderungen am Wahlgesetz und an der Verfassung. Den Demonstranten geht das jedoch nicht weit genug.

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