Viel mehr Angriffe auf Moscheen

Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Angriffen seien 273 Menschen getötet und 577 verletzt worden.
- Das sind beinahe doppelt so viel wie zwischen den Jahren 2009 und 2015.
- Für die meisten Opfer ist die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat verantwortlich.
Die Vereinten Nationen sind besorgt über einen «verstörenden Anstieg» von Angriffen auf Moscheen, religiöse Führer und Betende in Afghanistan. Einem am Dienstagmorgen veröffentlichten Bericht zufolge wurden seit Januar vergangenen Jahres 51 Angriffe auf sunnitische und schiitische Moscheen und Schreine gezählt. Dabei seien 273 Menschen getötet und 577 verletzt worden. Dies seien fast doppelt so viele Opfer gewesen, wie bei Anschlägen dieser Art in den Jahren 2009 bis 2015 zusammengenommen.
Die grosse Mehrheit aller Opfer seien Schiiten, die in Angriffen der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet oder verletzt worden seien, heisst es in dem Bericht weiter. Seit Januar 2016 haben die UN bei zwölf Angriffen auf schiitische Moscheen 230 Tote und 459 Verletzte registriert. Viele Attentate zielten offenbar auf Feiertage oder Freitagsgebete, wenn die Moscheen voll sind.
In diesem Jahr gab es allein in der Hauptstadt Kabul bereits fünf Anschläge auf schiitische Moscheen - zuletzt am 20. Oktober als sich ein Selbstmordattentäter des IS in einer Moschee im Schiitenviertel Dascht-e Bartschi in die Luft sprengte. Nach Erkenntnissen der Deutschen Presse-Agentur starben dabei 71 Menschen.