Verdächtiger in Frankreich wegen Folter in Liberia verhaftet

Das Wichtigste in Kürze
- In Liberia gab es seit dem Ende der 1980er diverse Konflikte.
- In Frankreich wurde ein Mann wegen des Verdachts auf Folter verhaftet.
Wegen des Verdachts auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Liberia ist ein Mann in Frankreich verhaftet worden. Gegen den aus dem westafrikanischen Land stammenden Mann sei ein Ermittlungsverfahren wegen Folter eingeleitet worden, hiess es heute Freitag aus französischen Justizkreisen. Der 1974 geborene Verdächtige, der mittlerweile die niederländische Staatsangehörigkeit habe, sitze in Untersuchungshaft.
Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete ebenfalls unter Berufung auf Justizkreise, es handele sich um den ehemaligen Kommandanten einer bewaffneten Gruppe, die im Bürgerkrieg in Liberia gekämpft habe.
Jahrelange Konflikte
Das Land wurde seit Ende der 1980er Jahre von langen Konflikten erschüttert, in denen auch viele Kindersoldaten kämpften. Die Bürgerkriege kosteten schätzungsweise 250'000 Menschen das Leben; erst 2003 kehrte Ruhe ein.
Die Ermittlungen gegen den nun verhafteten Mann folgten Justizkreisen zufolge auf eine Anzeige der Nicht-Regierungs-Organisation Civitas Maxima, die unter anderem Opfer von Kriegsverbrechen in Liberia vertritt. Die Organisation wollte sich zu dem Fall auf Anfrage zunächst nicht äussern.