UN-Nothilfebüro warnt vor humanitärer Krise in Nigeria

Das Wichtigste in Kürze
- Nigeria droht eine massive humanitäre Krise.
- Das westafrikanische Land kämpft aktuell mit sehr schweren Überschwemmungen.
- Über 600 Menschen sollen bereits ums Leben gekommen sein.
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria, Matthias Schmale, warnt vor einer massiven humanitären Krise in dem westafrikanischen Land.
Am Dienstag sagte Schmale, Nigeria brauche dringende Hilfe im Bereich der öffentlichen Gesundheit und die Bereitstellung von sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen.
Nigeria kämpft aktuell mit den schwersten Überschwemmungen seit Jahren. Nach aktuellen Zahlen des UN-Nothilfebüros von Ende Oktober sind mittlerweile über 600 Menschen durch die Fluten ums Leben gekommen.
Fast alle Regionen von Überschwemmungen betroffen
Rund 2400 Menschen wurden verletzt. Die Überschwemmungen betreffen nahezu jede Region des Landes. Mehr als 2,8 Millionen Menschen sind von den Fluten betroffen, 82'000 Häuser wurden teilweise zerstört oder komplett weggeschwemmt.
«Die Fluten erhöhen die humanitäre Not besonders im Nordosten Nigerias, wo die Menschen aufgrund von Konflikten, Vertreibung und hohen Lebensmittelpreisen bereits mit einem alarmierenden Ausmass an Unterernährung zu kämpfen haben», so Schmale weiter.

Auch mit Blick auf die Weltklimakonferenz kommende Woche in Kairo sende Nigeria ein eindeutiges Signal: «Die Menschen in Nigeria und der gesamten Sahelzone sind an der Frontline der Klimakrise.»
Neben Nigeria kämpfen auch weitere Staaten der Sahelzone wie der Tschad oder Sudan gegen heftige Überschwemmungen. Schmale rief die Weltgemeinschaft daher auf, den betroffenen Staaten mehr Geld bei der Bekämpfung der akuten Klimafolgen zur Verfügung zu stellen.