Türkisch-syrische Grenze: Zivilist auf türkischer Seite getötet

Das Wichtigste in Kürze
- Der türkisch-syrische Grenzkonflikt fordert ein weiteres ziviles Opfer.
- Angaben über Opferzahlen auf beiden Seiten unterscheiden sich.
Bei mehreren Raketenangriffen aus Syrien ist in der türkischen Grenzregion nach einem Bericht ein Zivilist ums Leben gekommen. Elf Menschen seien verletzt worden, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Freitag. Die Raketen seien zur gleichen Zeit im Bezirk Reyhanli und im Bezirk Kilis eingeschlagen. Die Türkei macht die kurdische Miliz YPG für die Angriffe verantwortlich. Die YPG bestreitet, dass sie Zivilisten angreift.
Seit dem Beginn der Militäroperation gegen die YPG vor rund zwei Wochen schlagen fast täglich Geschosse in der türkischen Grenzregion ein. Ministerpräsident Binali Yildirim sprach am Freitag von 82 Raketenangriffen in zwölf Tagen. Mindestens drei Zivilisten wurden dadurch nach Berichten bislang getötet.
Die Zahlen über die Opfer und Verluste des Einsatzes gehen weit auseinander. Die TSK spricht von 823 gegnerischen Kämpfern, die bislang «eliminiert» worden seien. Das bedeutet in der Regel getötet, kann aber auch gefangen genommen oder verletzt heissen. Nach offiziellen türkischen Angaben wurden sieben Soldaten und mindestens 13 Kämpfer der verbündeten Freien Syrischen Armee (FSA) getötet.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte dagegen spricht von 91 getöteten YPG- und 85 getöteten FSA-Kämpfern. Zudem seien 68 Zivilisten umgekommen, darunter 21 Kinder. Die Türkei bestreitet, dass bei der Militäroperation in Syrien Zivilisten getötet worden seien.
Die Türkei betrachtet die YPG als syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation. Die türkischen Streitkräfte meldeten auch am Donnerstag wieder Luftschläge gegen YPG-Stellungen.