Tragödie auf dem Kongo: Über 140 Tote bei Schiffsunglück

Nach einem Schiffsunglück in der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Toten auf mehr als 140 gestiegen. Die Abgeordnete Joséphine-Pacifique Lokumu sagte am Freitag, seit dem Unglück auf dem Fluss Kongo am Dienstag hätten Rettungskräfte 143 Leichen geborgen.
131 Leichen seien am Mittwoch gefunden worden und zwölf weitere am Donnerstag und Freitag. Einige der Leichen seien verkohlt.
Ursache des Unglücks
Auf dem Kongo war am Dienstag in der Nähe von Mbandaka, der Hauptstadt der Provinz Équateur, ein Holzboot in Brand geraten und gekentert. Ausgelöst wurde das Feuer offenbar durch eine Kochstelle, die den in der Nähe gelagerten Treibstoff zur Explosion brachte. Wie viele Menschen an Bord waren, ist immer noch unklar. Lokumu sagte, es könnten «hunderte» Passagiere auf dem Boot gewesen sein.
Der Anwohner Joseph Lokondo, der nach eigenen Angaben bei Beisetzung geholfen hatte, bezifferte die vorläufige Zahl Todesopfer auf 145. Einige Opfer seien verbrannt, andere ertrunken, sagte er.
Gefahren des Wassertransports im Land
In dem riesigen zentralafrikanischen Land gibt es nur wenige befahrbare Strassen, weshalb viele Menschen Boote und Fähren auf Seen, dem Kongo und seinen Nebenflüssen nutzen.
Dabei kommt es immer wieder zu Unglücken mit vielen Todesopfern. Im Oktober 2023 kamen mindestens 47 Menschen beim Untergang eines Boots auf dem Kongo ums Leben. Im Oktober 2024 starben mehr als 20 Menschen, als ein Boot auf dem Kivusee kenterte.