Der Hafen Ras Isa im Jemen wurde bei einem US-Angriff zerstört. Öl läuft ins Rote Meer, Experten warnen vor einer Umweltkatastrophe.
Ausgebrannte Busse Jemen Hafen
Der Angriff auf den Öl-Hafen im Jemen hat schwere Zerstörung angerichtet. - Keystone

Die USA haben einen massiven Luftangriff auf den Ölhafen Ras Isa im Jemen durchgeführt. Ziel war gemäss US-Zentralkommando Centcom, der Huthi-Miliz eine entscheidende Finanzierungsquelle zu entziehen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Laut Centcom finanzieren die Huthi ihre Militäroperationen durch den Verkauf von Treibstoff, der über den Hafen importiert wird. Die Miliz kündigte laut SRF nach dem Angriff Vergeltung an und drohte, weitere US-Schiffe im Roten Meer anzugreifen.

Die Huthi-Miliz berichtet von mindestens 80 Toten und zahlreichen Verletzten, unter den Opfern seien viele Zivilisten. Unabhängige Bestätigungen der Opferzahlen liegen bislang nicht vor.

Öl läuft ins Rote Meer

Satellitenbilder zeigen, dass nach dem Angriff auf den Hafen grosse Mengen Öl ins Rote Meer laufen, wie die «Zeit» meldet. Experten warnen vor schweren Umweltschäden, da das Öl die empfindlichen Ökosysteme bedroht.

Hafen Jemen
Nach dem Angriff auf den Hafen im Jemen läuft Öl ungehindert ins Meer. - Keystone

Die genaue Menge des ausgelaufenen Öls ist noch unklar. Die Huthi sprechen jedoch von einer «beispiellosen Katastrophe» für die Region, wie «zeit.de» berichtet.

Experten warnen vor gravierenden Umweltschäden durch das ausgelaufene Öl. Die Verschmutzung bedroht demnach nicht nur die Meeresfauna, sondern auch den internationalen Schiffsverkehr, so «Zeit Online».

Angriffe haben massive Folgen

Bereits 2023 drohte eine Umweltkatastrophe, als der Tanker FSO Safer vor der Küste des Jemen leckschlug. Damals konnte eine grössere Ölpest durch internationale Vermittlung abgewendet werden.

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Der Angriff galt dem Hafen Ras Isa im Jemen. - Open Street Map

Die aktuelle Zerstörung des Hafens Ras Isa verschärft die Lage erneut. Experten vergleichen die Situation mit früheren Katastrophen im Persischen Golf.

Die Folgen treffen die Bevölkerung hart, Trinkwasser und Lebensgrundlagen sind durch Ölverschmutzung gefährdet. Internationale Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären und ökologischen Katastrophe und fordern einen sofortigen Stopp der Angriffe auf die Häfen.

Trump droht mit «Vernichtung»

Der Hafen Ras Isa gilt als einer der bedeutendsten Umschlagplätze für Öl im Land und wichtige Finanzierungsquellen der Miliz. Über diesen Hafen werden nach UN-Angaben grosse Mengen Erdölprodukte geschmuggelt, wie das «Handelsblatt» berichtet.

Sind Umweltkatastrophen im Kampf gegen Terrorismus Risiken, die man in Kauf nehmen muss?

US-Präsident Trump drohte den Huthi nach dem Angriff mit «vollständiger Vernichtung». Zudem forderte er den Iran laut «Tagesschau» auf, seine Unterstützung für die Huthi sofort einzustellen.

Der Iran reagierte derweil empört auf die Angriffe. Ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums bezeichnete sie laut SRF als «eklatante Verletzung der UNO-Charta».

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