Trotz des Gaza-Kriegs strömen Tausende von Pilgern zur traditionellen Karfreitagsprozession in Jerusalem.
Good Friday procession in Jerusalem
Pilger ziehen die Via Dolorosa in Jerusalem entlang. - keystone

Zur traditionellen Karfreitagsprozession in der Altstadt von Jerusalem sind Tausende Pilger gekommen. In den Jahren vor dem Gaza-Krieg nahmen stets Zehntausende Gläubige aus aller Welt daran teil. Nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur kamen dieses Mal aber etwas mehr Menschen als im vergangenen Jahr, darunter auch wieder mehr Ausländer sowie viele arabische Christen aus Jerusalem.

Die Pilger zogen singend und betend die Via Dolorosa entlang, den Schmerzensweg von Jesus Christus. Auf dem Weg zu seiner Kreuzigung musste Jesus der Bibel zufolge Geisselungen, Peitschenhiebe und Demütigungen erleiden. Die Route führt von der Geisselungskirche zur Grabeskirche, wo Jesus nach christlicher Überlieferung begraben wurde.

Begrenzte Zahl an Pilgern aus dem Westjordanland

Einige Teilnehmer hatten bei der Prozession Holzkreuze dabei, um daran zu erinnern, dass Jesus das Kreuz, an das er genagelt wurde, selbst tragen musste. Nach Angaben von Ibrahim Faltas, Vikar der Ordensorganisation der Franziskaner im Heiligen Land, erlaubte Israel die Einreise von nur 6000 Christen aus dem von Israel besetzten Westjordanland, um an den Feierlichkeiten der Karwoche teilzunehmen.

Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 lässt Israel nur noch sehr wenige Palästinenser von dort nach Israel reisen. Der durch den Terrorüberfall ausgelöste Gaza-Krieg wiederum hält viele ausländische Pilger davon ab, nach Jerusalem zu kommen.

Christen im Heiligen Land

Im so bezeichneten Heiligen Land machen Christen nur eine sehr kleine Minderheit aus. In Israel bekennen sich rund 180'000 der rund zehn Millionen Einwohner zum Christentum. Schätzungen zufolge leben im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems 50'000 Christen, im abgeriegelten Gazastreifen rund 1000.

Ostern ist für Christen weltweit das wichtigste Fest. Am Karfreitag gedenken sie der Verurteilung Jesu und seiner Kreuzigung. Am Ostersonntag feiern sie seine Auferstehung.

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