Rotes Kreuz: 22.000 Menschen im Konflikt mit Boko Haram als vermisst registriert

Das Wichtigste in Kürze
- Grosse Gebiete im Nordosten Nigerias für Hilfsorganisationen nicht zugänglich.
Ihr Schicksal sei noch immer unklar, sagte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, am Donnerstag vor Journalisten in den Wirtschaftsmetropole Lagos.
Bei den Verschwundenen handele sich zu etwa 60 Prozent um Minderjährige, fügte Maurer hinzu. Für Eltern sei es «der grösste Alptraum», nicht zu wissen, wo ihre Kinder seien. Grosse Gebiete Nigerias seien für Hilfsorganisationen nicht zugänglich, beklagte Maurer weiter.
Boko Haram kämpft gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In den Kämpfen mit der nigerianischen Armee wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 27.000 Menschen getötet. Rund zwei Millionen Vertriebene des Konflikts konnten nach Erhebungen der UNO nicht an ihre ursprünglichen Wohnorte zurückkehren.