Bei einer feierlichen Zeremonie haben die Regierung und die Renamo-Rebellen in Mosambik einen Friedensvertrag unterzeichnet.
Unterzeichnung von Friedensvertrag
Unterzeichnung von Friedensvertrag - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Maas: Vereinbarung jetzt auch umsetzen - EU sieht «Botschaft der Hoffnung».
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Präsident Filipe Nyusi und Renamo-Anführer Ossufo Momade setzten am Dienstag in der Hauptstadt Maputo ihre Unterschriften unter das Dokument, das endgültig die Gewalt in dem ostafrikanischen Land beenden soll.

Zu der Zeremonie auf dem Platz des Friedens angereist waren zahlreiche internationale Gäste, unter ihnen die Präsidenten von Südafrika und Ruanda, Cyril Ramaphosa und Paul Kagame. Tausende Menschen wohnten der Unterzeichnung des Friedensvertrags bei. Am vergangenen Donnerstag hatten Nyusi und Momade bereits ein Dokument für eine Einstellung der Feindseligkeiten unterzeichnet.

Bundesaussenminister Heiko Maas erklärte am Dienstag in Berlin, der Friedensvertrag öffne den Weg, «um den gewaltsamen Konflikt dauerhaft zu beenden». Nun geh es darum, den Friedensvertrag auch umzusetzen. «Ich ermutige alle Beteiligten, den eingeschlagenen Kurs zur Stärkung der Demokratie und des Friedens entschlossen fortzusetzen.»

Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sprach in einer Erklärung von einer «Botschaft der Hoffnung», die über die Grenzen Mosambiks hinausgehe. «In einer Welt voller Konflikte, in der alles in die falsche Richtung zu gehen scheint, gibt Mosambik uns Hoffnung, gibt Afrika uns Hoffnung.» Einige Experten haben allerdings Zweifel angemeldet, dass der Friedensvertrag lange Bestand haben wird.

Mit dem Abkommen endet ein jahrelanger Verhandlungsprozess zwischen den beiden Konfliktparteien, den der inzwischen gestorbene damalige Renamo-Chef Afonso Dhlakama angestossen hatte. Der Friedensvertrag sieht unter anderem vor, dass einige der Renamo-Milizen in die Armee und die Polizei des Landes integriert werden. Anderen soll mit einer finanziellen Hilfe der Übergang ins zivile Leben erleichtert werden.

Renamo hatte von 1976 bis 1992 gegen die Regierung der früheren portugiesischen Kolonie gekämpft. In dem Bürgerkrieg wurden eine Million Menschen getötet. Nach dem Abschluss eines in Rom unterzeichneten Friedensabkommens im Jahr 1992 betrat die Rebellengruppe die politische Bühne Mosambiks. Inzwischen ist sie die wichtigste Oppositionspartei in dem Land.

2013 griffen die Renamo-Kämpfer wieder zu den Waffen, 2016 wurden Friedensgespräche aufgenommen. Kürzlich begann der bewaffnete Renamo-Flügel damit, seine Waffen abzugeben.

In Mosambik stehen im Oktober Wahlen an. Die Bürger entscheiden dann über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament sowie über politische Posten auf Provinzebene.

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